Interview mit Thomas Maier, Leiter Technischer Service der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) in Karlsruhe.
BSP: Warum sind flüssige Kraftstoffe auch in Zukunft unverzichtbar?
Maier: Es wird auch 2050 Sektoren geben, die auf Kohlenwasserstoffe angewiesen sind: der Flugverkehr, der Straßengüterverkehr und die chemische Industrie. Flüssige Kohlenwasserstoffe können zudem als Energiespeicher bei zunehmender Stromerzeugung in Peak-Zeiten dienen. Insofern ergänzen sich erneuerbare Stromerzeugung und synthetische Kraftstoffe ideal. Die hohe Energiedichte erlaubt zudem einen Transport über lange Strecken zu Lande, auf dem Wasser oder per Pipeline. …
Welche großen, auch volkswirtschaftlichen Vorteile sehen Sie bei flüssigen Zukunftskraftstoffen?
Elektromobilität und synthetische Kraftstoffe sind für mich gleichwertige Optionen zur Klimaneutralität im Verkehr. Ich sehe hier kein Schwarz-Weiß, sondern beide Technologien im Wettbewerb. Voraussetzung ist eine gesetzliche Gleichbehandlung der Technologien, die derzeit leider nicht gegeben ist. Ein großer Vorteil für flüssige Zukunftskraftstoffe ist die Weiternutzung der vorhandenen Infrastruktur, was Investitionen für neue Energieverteilungssysteme spart. …
Welche technologischen Wege sind dabei nach bisherigem Stand besonders erfolgversprechend?
Für die Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen in großtechnischem Maßstab halte ich die Power-to-Liquid (PtL)-Technologie für erfolgversprechend. Die Herstellung auf Basis von Abfall oder Reststoffen ist auf Grund begrenzter Verfügbarkeit nur im geringen Maßstab möglich, wird aber auch einen Beitrag leisten können. Aber auch die Kombination beider Synthesewege ist denkbar mit Abfall- und Reststoffen als Kohlenstoffquellen, kombiniert mit grünem Wasserstoff. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 09/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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