Wasserkraft ist neben Biomasse die einzige grundlastfähige erneuerbare Energieform. Doch die Ausbaupotenziale für große Pumpspeicher- oder reine Wasserkraftwerke sind begrenzt. Bürger begehren auf, Investoren ziehen sich zurück. Die kleine Variante, etwa Flusskraftwerke, hat hingegen durchaus eine Zukunft. Die aktuelle Rechtsprechung sieht in ihr ein öffentliches Interesse. Die Klimaziele werden sich ohne sie nicht erfüllen lassen. Umweltschätzer jedoch wittern auch hier Gefahr.
Zwei Großprojekte für Pumpsicherkraftwerke in den geologisch geeigneten Regionen Harz und Schwarzwald sind binnen der letzten zehn Jahre gescheitert. Und das nicht etwa an mangelnder Investitionskraft, sondern am Bürgerwillen. Dabei hätten beide Projekte gut zur Energiewende gepasst. Pumpspeicher können überschüssige Energie aufnehmen (beim Hochpumpen) oder aber bei Mangel schnell abgeben (beim Ablassen). Von dieser Technologie sind in Deutschland insgesamt 7 Gigawatt an Leistung installiert. Damit können jährlich rund 4 Terawattstunden elektrischer Energie gespeichert werden. Zum Vergleich: Das ist etwa das 100fache aller normalen elektrischen Batterien oder das 200fache aller Traktionsbatterien von Elektroautos.
Länder wie die Schweiz oder Norwegen, die fast ausschließlich ihren Strom aus Wasserkraft produzieren, geben genau das staatlich vor. Der Bürgerwille spielt hier keine Rolle. Dank solcher Regelungen deckt Wasserkraft heute weltweit 16 Prozent des Strombedarfs ab. …
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