Foto: Fraunhofer UMSICHT

Klär­schlamm zu Biodiesel

von | 13. Dezember 2021

Zwar macht die EU den Biokraft­stoffen gerade das Leben schwer. Doch Kraft­stoffe aus Rest- und Abfall­stoffen darf es weiterhin geben. In Bayern werden gerade Möglich­keiten entwi­ckelt, aus Klär­schlamm Biokraft­stoff herzu­stellen. Das ist schon gelungen sowie in Fahr­zeugen getestet. Und: Die Preise klingen verdächtig marktfähig.

Erforscht wird die Klär­schlamm­wandlung vom Fraun­hofer UMSICHT im ober­pfäl­zi­schen Hohenburg. Projekt­partner sind Engie, Eni sowie Martech, Eta florance, Leitat, Grant­Craft, VTS und Hygear. Wissen­schaftlich unter­stützen die Univer­si­täten von Bologna und Birmingham.

Entwi­ckelt und zur Anwendung kommt das soge­nannte TCR-​Verfahren (für thermo-​katalytisches Reforming). Es ist Teil des EU-​Projektes To-​Syn-​Fuel, das wiederum vorrangig am Fraun­hofer Centrum für Ener­gie­spei­cherung in Sulzbach-​Rosenberg entwi­ckelt wird.

TCR ist ein mehr­stu­figer ther­mi­scher Prozess. Am Anfang steht ein auf Pyrolyse basierter Prozess bei 700 °C, bei der eine ölartige Flüs­sigkeit, in der Zusam­men­setzung ähnlich einem Rohöl, entsteht. Beipro­dukte sind ein Mischgas mit bis zu 50 Prozent Wasser­stoff­gehalt und Kohle. Die Kohle wird als Kata­ly­sator im Prozess genutzt, anschließend vergast und für die Prozess­wärme oder Wasser­stoff­ge­winnung verwendet – oder bei anderen biogenen Einsatz­stoffen anstelle von Klär­schlamm sogar als Boden­ver­bes­serer oder Dünger.


Gekürzt. Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 12/​2021 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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