Wasserstoff wird eine der zentralen Lösungen der Energiewende sein. Nicht überall, aber in einigen Bereichen auf jeden Fall. Produziert werden soll er mittels Elektrolyse aus grünem Strom und Wasser. Doch dann wäre noch die Frage zu klären: Wie kommt er zum Verbraucher? Vorhandene Erdgasnetze wären eine Lösung. Ob sie sich dafür eigenen, erforscht seit 2019 ein Projekt in Bitterfeld.
Wasserstoffleitungen werden dann nötig, wenn zwischen dem Produktionsort von grünem Wasserstoff und dessen Verbrauch Entfernungen überbrückt werden müssen und der Transport mittels Lkw-Logistik, der zudem gefährlich, aufwendig und teuer ist, nicht in Frage kommt. Weltweit sind Erfahrungen damit rar. In den USA liegen 2140 km Wasserstoffleitungen, in Frankreich, den Niederlanden und Belgien sind es 964 km, in Deutschland sind es aktuell 380 km – vorrangig in den Chemierevieren an Rhein, Neckar und Ruhr sowie im mitteldeutschen Chemiedreieck um Leuna und Bitterfeld.
In letzterem, nämlich im Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen, wird deswegen eine Alternative getestet. Auf einer Fläche von 12.000 m² wird der Transport von 100-prozentigem Wasserstoff unter Verwendung verschiedener Rohrmaterialien erprobt. Das Projekt heißt HYPOS: H2-Netz. Dafür wurden auf dem Gelände alle Materialien installiert, die aktuell auch im Erdgasnetz zur Anwendung kommen. Weiterhin werden oberirdische Kunststoffrohrleitungen verlegt und untersucht, die laut Regelwerk für diesen Fall nicht zugelassen sind. Insgesamt sind es 1.400 Meter, die verlegt wurden. …
Gekürzt. Geschrieben für stadt+werk. Der vollständige Beitrag ist in der Ausgabe 01/02-2022 erschienen und kann hier nachgelesen werden. Zum Abonnement geht es hier.
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