Die Elektromobilität allein kann die Verkehrsprobleme in Ballungsräumen nicht lösen. Eine Möglichkeit ist, den ÖPNV ein Stück weit zu individualisieren, so dass Menschen aufs eigene Auto verzichten. Ein Projekt in Leipzig zeigt, wie das gehen kann.
Seit Oktober 2019 rollen die Flexa-Kleinbusse durch Leipzig. Anfangs noch mit standardmäßigen Kleinbussen ausgerüstet, ist das Design der Fahrzeuge nun mehr an das der Londoner Cabs angelehnt, die bis zu 6 Fahrgäste aufnehmen können. Im Gegensatz zu den klassischen Buslinien hat Flexa deutlich mehr Haltestellen – allein auf der Strecke zwischen dem S‑Bahnhof Wahren und dem S‑Bahnhof Wiederitzsch sind es 129 virtuelle Haltepunkte. Zum Vergleich: Bei den beiden Buslinien 88 und 87 liegt die Zahl im niedrigen zweistelligen Bereich (und zudem muss man mitunter noch bis zu zwei Mal umsteigen). Die Flexas halten hingegen fast vor jeder Haustür. 160.000 Fahrgäste nutzten seit 2019 den Service bisher.
Der Clou aber ist, dass die Bestellung des On-Demand-Dienstes komplett digitalisiert über eine eigene App erfolgt. Auch die klassische ÖPNV-Auskunft ist in dieser App abrufbar. Diese beinhaltet natürlich alle Verbindungen im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) mit sämtlichen Leistungen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Die Tickets sind die gleichen wie für den Linienbetrieb, können also über die Flexa-App, über die LVB-App Move oder direkt beim Fahrer erworben werden. Ein Ziel der LVB bleibt es jedoch, die Sichtbarkeit von Flexa auch in den anderen Auskunftskanälen des ÖPNV besser zu platzieren. …
Tolle Sache – herzlichen Dank für den Beitrag!