Gasknappheit, Energiekrieg – die Gründe, sich nach alternativen Wärmequellen umzuschauen, steigen täglich. Eine mit scheinbar unerschöpflichen Reservoiren ist die Geothermie. Die tiefe Variante ist in vielen Gegenden in Deutschland möglich. Die oberflächennahe Geothermie wird meist für Wärmepumpen genutzt. Doch es gibt noch andere Möglichkeiten, Umweltwärme gewinnbringend umzuwandeln, so die Seethermie oder die Nutzung von Aquiferen.
Die Nutzung von Abwärme ist für die Energiewende ein Muss. Nach Berechnungen des Fraunhofer IEG liegt der kumulierte Nutzwärmebedarf für Raumwärme und Warmwasser in Deutschland aktuell bei 780 bis 800 TWh im Jahr. Die Wissenschaftler erstellten speziell für die Nutzung von Geothermie eine Roadmap. Demnach hätten Erdwärmepumpen das Potenzial, bis zu 75 Prozent dieses Wärmebedarfes, also etwa 600 TWh im Jahr, zu decken. Zudem können dieselben Systeme große Teile des in Zeiten der Klimaerwärmung steigenden Kühlbedarfs bereitstellen. Neben der reinen Geothermie kommen jedoch auch andere Formen der Abwärmenutzung infrage, so See- oder Flussthermie, die ähnliche Technologien wie die Geothermie nutzen.
Seethermie
Eine der noch wenig erforschten Quellen für nutzbare Umweltwärme ist die Seethermie. Dabei birgt sie riesige Potenziale. Am Zwenkauer See im Leipziger Neuseenland wurde erstmals praxisnah getestet, wie eine Nutzung aussehen könnte. Der See hat eine Fläche von gut 1.200 Hektar und ist eines der vielen Tagebaurestlöcher, die inzwischen geflutet und einer wirtschaftlichen Nutzung, meist Tourismus, zugeführt wurden. …
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