Interview mit Samuel Billot, Chief Product Officer bei metr Building Management Systems GmbH, über die Bedeutung von Energiemanangementsystemen für den effizienten Betrieb von Immobilien.
IVV: Welches sind die wesentlichen Vorteile von Energiemanagementsystemen?
Billot: Energiemanagementsysteme sind Software-Lösungen, die hauptsächlich Verbrauchsdaten verarbeiten und in einen Kontext bringen, um ein strukturiertes und holistisches Bild der Verbräuche von Objekten darzustellen. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von verlässlichen, unterjährigen Verbrauchsdaten, wie zum Beispiel Strom, Gas, Wärme und Wasser, auf die Energiemanagementsysteme zurückgreifen. Deshalb arbeiten der Messstellenbetrieb und Energiemanagementsysteme auch Hand in Hand. Des Weiteren ermöglichen Energiemanagementsysteme mittels zahlreicher Kennzahlen die Erstellung umfangreicher Berichterstattungen. Zudem können konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, wie zum Beispiel die Optimierung von Wärmeerzeugungsanlagen, die bedarfsgerechte Wartung der Anlagen, ein hydraulischer Abgleich oder Dämmungsbedarf abgeleitet werden.
Was sind nach Ihrer Erfahrung die größten Hürden für Verwalter oder Betreiber von Immobilien, ein Energiemanagementsystem zu implementieren oder es implementieren zu lassen?
Zunächst ist es wichtig, dass verlässliche und vollständige Daten über alle Sparten vorliegen, die regelmäßig (täglich) übermittelt werden. Die Daten sollten aus einer Quelle kommen und einen einheitlichen Standard erfüllen, da sonst erst eine aufwendige Vereinheitlichung und Bereinigung der Daten erforderlich wäre. Möglich ist dies im Rahmen des digitalen Messstellenbetriebs, dem sogenannten Smart Meter Rollout. Darüber hinaus ist ein Change Management im Unternehmen unabdingbar. Es ist wichtig, dass klar kommuniziert wird, welche Ziele mit der Einführung eines Energiemanagementsystems verfolgt werden und wie diese erreicht werden sollen. Außerdem müssen die entsprechenden Strukturen im Unternehmen geschaffen werden. …
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