Die Bundesregierung plant, die Tiefengeothermie massiv auszubauen und sowohl für die Wärmewende als auch teilweise für die Stromerzeugung einzusetzen. Deutschland verfügt über beträchtliche Potenziale. Jedoch gibt es viele Herausforderungen, so lokalen Bürgerwiderstand, technischen Aufwand und bürokratische Genehmigungen. Dennoch: Zahlreiche Projekte beweisen schon heute, dass die Nutzung von Erdwärme sehr gut realisierbar und wirtschaftlich vorteilhaft ist.
Eine Studie des Umweltbundesamtes untersuchte verschiedene Optionen für sechs stark auf fossile Brennstoffe angewiesene Fernwärmesysteme. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Planung zukünftiger Wärmenetze von lokalen Bedingungen abhängt. Karlsruhe etwa wäre für den Einsatz von mitteltiefer (ab 500 m) und tiefer Geothermie geeignet. Doch wie groß sind die Potenziale dafür – unabhängig von den schon bestehenden Fernwärmenetzen?
In Deutschland beträgt der gesamte Bedarf für Raumwärme und die Erwärmung von Trinkwarmwasser (TWW) beeindruckende 907 Terawattstunden (TWh), davon 577 TWh für Wohngebäude und 330 TWh für Nichtwohngebäude. Die Roadmap Tiefe Geothermie, die von den Helmholtz-Instituten GFZ und UFZ sowie dem KIT und drei Fraunhofer Einrichtungen erstellt wurde, schätzt, dass tiefe Geothermie potenziell bis zu 300 TWh des gesamten Wärmebedarfs decken könnte. Dies entspricht einer Leistung von rund 7 Gigawatt (GW).
Diese Berechnungen berücksichtigen noch nicht die zusätzlichen Potenziale, die durch Oberflächennahe Geothermie, Untergrund-Wärmespeicher und andere ergänzende Technologien erschlossen werden könnten. …
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