Die bisher weltgrößte CO2-Wärmepumpe in Esbjerg nutzt Meerwasser als Wärmequelle. Foto: Frank Urbansky

Wärme in Dänemark

von | 16. Mai 2025

Dänemark gilt als Vorreiter in der Nutzung erneu­er­barer Energien, insbe­sondere im Wärme­sektor. Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Zwar werden in Dänemark bereits fast zwei Drittel der Wärme aus erneu­er­baren Energien bereit­ge­stellt. Ein erheb­licher Teil der Biomasse, die zur Ener­gie­er­zeugung genutzt wird, stammt jedoch aus Importen.

Biomasse, die einen Anteil von 53 % an den erneu­er­baren Energien in der Fern­wär­me­pro­duktion ausmacht, ist ein zentraler Baustein der dänischen Wärme­stra­tegie. Ein Großteil dieser Biomasse besteht aus Holz­pellets, von denen 30 % impor­tiert werden. Insbe­sondere der Import von Biomasse aus Ländern wie den USA oder den balti­schen Staaten führt jedoch zu CO2-​Emissionen durch den Transport und birgt das Risiko, die globalen Holz­res­sourcen zu übernutzen.

Die zuneh­mende Nachfrage nach Biomasse hat zudem einen Preis: Wälder in Export­ländern könnten unter Druck geraten, was mögli­cher­weise zu Abholzung und negativen Auswir­kungen auf die Biodi­ver­sität führt. Zwar wird Biomasse als klima­neutral angesehen, weil sie beim Verbrennen nur das CO2 freisetzt, das die Pflanzen während ihres Wachstums aufge­nommen haben. Doch diese Rechnung geht nur auf, wenn die abge­holzten Flächen wieder aufge­forstet werden und der gesamte Prozess, einschließlich Ernte und Transport, nach­haltig gestaltet wird. In der Praxis ist dies jedoch oft nicht der Fall.


Gekürzt. Geschrieben für Fuels Lubes Energie. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 5/​2025 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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