Dänemark gilt als Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere im Wärmesektor. Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Zwar werden in Dänemark bereits fast zwei Drittel der Wärme aus erneuerbaren Energien bereitgestellt. Ein erheblicher Teil der Biomasse, die zur Energieerzeugung genutzt wird, stammt jedoch aus Importen.
Biomasse, die einen Anteil von 53 % an den erneuerbaren Energien in der Fernwärmeproduktion ausmacht, ist ein zentraler Baustein der dänischen Wärmestrategie. Ein Großteil dieser Biomasse besteht aus Holzpellets, von denen 30 % importiert werden. Insbesondere der Import von Biomasse aus Ländern wie den USA oder den baltischen Staaten führt jedoch zu CO2-Emissionen durch den Transport und birgt das Risiko, die globalen Holzressourcen zu übernutzen.
Die zunehmende Nachfrage nach Biomasse hat zudem einen Preis: Wälder in Exportländern könnten unter Druck geraten, was möglicherweise zu Abholzung und negativen Auswirkungen auf die Biodiversität führt. Zwar wird Biomasse als klimaneutral angesehen, weil sie beim Verbrennen nur das CO2 freisetzt, das die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. Doch diese Rechnung geht nur auf, wenn die abgeholzten Flächen wieder aufgeforstet werden und der gesamte Prozess, einschließlich Ernte und Transport, nachhaltig gestaltet wird. In der Praxis ist dies jedoch oft nicht der Fall.
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