Die Berliner Energietage verstehen sich inzwischen als der Treff für Energieeffizienz. Da das Ziel der Bundesregierung, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu haben, nur so zu erreichen ist, werden hier immer wieder innovative Lösungen vorgestellt. Effizienz ist zuallererst Energieeinsparung. Und die geht im Gebäudebereich am besten mit einem Passivhaus.
Der Architekt Ludwig Rongen, mit Lehraufträgen an der Universität Erfurt sowie in China ausgestattet, leitet ein im Passivhausbau erfahrenes Architekturbüro. In Berlin stellte er mehrere Lösungen sowohl für den Wohnbestand als auch für Gewebeimmobilien sowie für Neubauten vor. Tenor: Dämmung ist alles.
Körbe für Tagesklinik
Anhand eines Neubaus einer Tagesklinik in Köln-Chorweiler rechnete er zudem vor, wie viel teurer eine Passivhausausführung ist gegenüber einem auf der EnEV beruhenden und damit den derzeit geltenden Gesetzen entsprechenden Baus. Die Wärmeversorgung erfolgt über Erdwärmekörbe, die bis zu 4 Metern in der Erde stecken. Nach EnEV hätte die Errichtung des Neubaus 5,55 Mio. Euro gekostet, im Passivhausstandard schlugen 5,82 Mio. Euro zu Buche. Da sind gerade mal Mehrkosten von 5,35 %. Durch die Energieeinsaprung amortisieren sich diese Mehr-Kosten binnen weniger Jahre.
Passive Kirche
Ein deutlich ungewöhnlicheres Objekt ist die Evangelische Christuskirche Heinsberg. Die Planungen für den Passsivhausstandard sehen hier vor der Sanierung 183 kWh je Quadratmeter und Jahr vor, nach der Sanierung sind es 8,5 kWh. Das entspricht einer Einsparung von 95,4 % und spart 233 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Auch hier spielt eine starke Dämmung die wichtigste Rolle.
Der Vortrag von Prof. Rongen findet sich hier.
Alle Vorträge des Moduls „Im Blickpunkt: Das Plusenergiehaus“ finden sich hier.
Vorschaubild: Dachdecker beim Verlegen von Steinwollematten zur Dachisolierung an einem Altbau. Foto: Armin Kübelbeck /Wikimedia /Linzenz unter CC-BY-SA
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