Künftig auch via Ausschreibung: Offshore-Wind. Foto: Urbansky

Ener­gie­ver­brauch 2015: Erneu­erbare legen am stärksten zu

von | 4. November 2015

Die Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lanzen rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg des Ener­gie­ver­brauchs in Deutschland um etwa 1,7 % auf rund 13.360 Petajoule (PJ) oder 456 Millionen Tonnen Stein­koh­len­ein­heiten (Mio. t. SKE). Erneu­er­baren Energien werden mit knapp 9 % am stärksten zulegen. Es folgt aufgrund der gegenüber der im Vorjahr kühleren Witterung und dem damit höheren Wärme­bedarf das Erdgas mit einem Plus von etwa 8,5 %.

In den ersten drei Quartalen 2015 gestal­teten sich die Verbräche im Wärme­markt und der Strom­erzeugung wie folgt:

Grafiken: AGEB

Grafiken: AGEB

Der Absatz an leichtem Heizöl sank trotz günstiger Preise um etwa 7 %. Damit haben die Verbraucher trotz niedriger Preise bisher keine Aufsto­ckung ihrer Bestände vorge­nommen. Der Erdgas­ver­brauch verzeichnete ein Plus von 10 %. Haupt­ur­sache des Anstiegs war die im Vergleich zum Vorjahr bisher durch­schnitt­liche und damit kühlere Witterung, die den Einsatz von Erdgas zur Wärme­er­zeugung ansteigen ließ.

Der Verbrauch an Braun­kohle lag um 1,7 % über dem Wert des Vorjah­res­zeit­raumes. Bei nur leicht gestie­gener Förderung geht der höhere Beitrag der Braun­kohle zum Ener­gie­ver­brauch vor allem auf höhere Heizwerte der geför­derten Kohle sowie Lager- und Außen­han­dels­ef­fekte zurück.

Die Erneu­er­baren Energien erhöhten ihren Beitrag um insgesamt 9 %. Die Entwicklung bei denGrafiken: AGEB einzelnen Ener­gie­trägern spiegelt die starke Abhän­gigkeit von den jewei­ligen Witte­rungs­ver­hält­nissen wider. Die Strom­erzeugung aus Wasser­kraft stieg um 9 %. Außer­ge­wöhnlich gute Wind­ver­hält­nisse sowie der weiterhin hohe Anla­gen­zubau sorgten für einen Zuwachs bei der Wind­strom­erzeugung an Land und auf See um 52 %. Der

Beitrag der Solar­energie (Photo­voltaik und Solar­thermie) nahm um etwa 5 % zu.

Vorschaubild: Legt 2015 stark zu: Wind­energie. Foto: Urbansky

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Die Energiewende findet auch in der Steuerzentrale jedes einzelnen Gebäudes statt – und vielleicht schon bald im Inneren eines alten Smartphones. Daran arbeiten Forschende des empa. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft steigen nicht nur die...

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Angesichts explodierender Baukosten, steigender Zinsen und strengerer Bauvorschriften gerät der Wohnungsbau in Deutschland zunehmend unter Druck. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Vor allem bezahlbarer Wohnraum wird immer...

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) hat sich schon die alte Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2045 soll die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in Deutschland klimaneutral erfolgen. Erste...

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Plattenbau und Energieeffizienz – das beißt sich. Doch in Aschersleben wird gerade der Beweis angetreten, dass beides gut zusammen geht. Dafür mussten die Wohnungsgesellschaft AGW und Energieexperte Timo Leukefeld allerdings um die Ecke denken. Die Lösung lag in...