Verlegung einer 110-kV-Erdkabels in Baden-Württemberg. Foto Nico Pudimat / Wikimedia

Netz­ausbau stößt teils auf „Total­ab­lehnung“

von | 28. Januar 2016

Bei der gestrigen Anhörung des Bundes­tags­aus­schusses für Umwelt, Natur­schutz, Bau und Reak­tor­si­cherheit wurde nochmals die Wich­tigkeit des Tras­sen­ausbaus betont. Jochen Homann, Präsident der Bundes­netz­agentur (BnetzA) merkte dabei jedoch, dass konkrete Ausbau­vor­haben umstritten seien.

In manchen Regionen sei eine „Total­ab­lehnung” zu verzeichnen. Diese Konflikte beruhten meist nicht auf der Abwägung verschie­dener Natur­schutz­güter, sondern auf der Abwägung zwischen Mensch und Natur. Als Beispiel brachte Homann eine Trasse, die aus Gründen des Natur­schutzes näher an eine Siedlung verlegt werde.

Der Vorrang der Erdver­ka­belung könne die Situation beruhigen. Aller­dings kommt diese nur schleppend voran. Es sei aber auch wichtig, zu kommu­ni­zieren, dass der Erdver­ka­be­lungs­vorrang nur für die Gleich­strom­kabel gelte, sagte der Netzagentur-​Präsident. Eine mögliche Neufassung der Bundes­kom­pen­sa­ti­ons­ver­ordnung sei in Hinblick auf Entschä­di­gungs­fragen bei Land- und Forst­wirt­schaft zu begrüßen.

Homann kündigte zudem an, dass künftig Tennet für den Ausbau der Süd-​Ost-​Gleichstromtrasse verant­wortlich sein soll. Der bisherige Betreiber Amprion soll im Gegenzug Zustän­dig­keiten im Bereich des Nord-​Teils des A‑Korridors bekommen. Der Wechsel habe verschiedene Vorteile. Unter andere könne die Akzeptanz vor allem in Bayern gesteigert werden.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Die Umgebungswärme von Fließgewässern wird hierzulande noch kaum genutzt. Eine Studie hat nun allein für Bayern erstaunliche Potenziale aufgedeckt. Eine Nutzung der Wärme hätte auch einen positiven ökologischen Effekt durch die Abkühlung der Flüsse. In Bayern könnten...

Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Fluss­wärme als weiterer Baustein für die Energiewende

Die Umgebungswärme von Fließgewässern wird hierzulande noch kaum genutzt. Eine Studie hat nun allein für Bayern erstaunliche Potenziale aufgedeckt. Eine Nutzung der Wärme hätte auch einen positiven ökologischen Effekt durch die Abkühlung der Flüsse. In Bayern könnten...

„Heizungs­in­ves­tition – kümmert euch jetzt!”

Heizungs­in­ves­tition – kümmert euch jetzt!”

Interview mit Sebastian Herkel, Fraunhofer ISE, Abteilungsleiter energieeffiziente Gebäude. Immobilienwirtschaft: Wie sehen Sie das aktuelle Regelwerk in Bezug auf mehr Effizienz in Immobilien? Sebastian Herkel: Letztes Jahr haben wir ein ziemlich komplexes Regelwerk...