Autogas muss nicht unbedingt in einen Motor gelangen, um Kosten zu sparen. Es kann auch in einer vollkommen anderen Verwendung sehr nützlich sein. Voraussetzung aber ist die Autogas-Technik und ein cleverer Autogas-Enthusiast.
Die Firma Bituleit Leipzig GmbH hatte ein Problem. Der renommierte Straßenbauer heizte seinen Asphalt zu Reparatur- und Verfugungszwecken jahrelang mit Propan auf und hielt es so flüssig. Dumm nur, wenn mal die mitgeführten Gasflaschen – mitunter bis zu acht Stück – leer waren. Dann hieß es zurück zum Betriebshof oder zu einem Flaschenhändler.
Der Aufwand des Flaschentauschs, verbunden mit der dazu verlorenen Arbeitszeit, war den Randleipzigern zu viel. „Wir mussten auch die Arbeit für unsere Mitarbeiter einfacher machen“, so Bituleit-Geschäftsführer Michael Kaiser. „Immerhin wiegt eine Gasflasche 70 Kilogramm.“ Deswegen suchten sie nach Alternativen, wie das Propangas direkt auf den Maschinen getankt werden kann. Zwar hätte der Hersteller der Asphaltkocher auch eine Umrüstung angeboten. Doch die war Kaiser zu teuer und zu unpraktisch. Deswegen fragte er bei HT Mit-Autgogas KG nach.
Feste Tanks statt Flaschen
Die Leipziger Autogas-Spezialisten überlegten hin und her. Chef Sékou Timplan fand schließlich eine Lösung. Statt der herkömmlichen, unhandlichen Propangasflaschen werden Autogaszylindertanks fest auf die Kocherhänger oder Fahrzeuge montiert, mit den Brennern verbunden und erhalten eine Befülleinrichtung, wie sie zum Betanken von Autos bekannt ist. Damit können die Tanks an jeder Autogastankstelle befüllt werden kann und die schweren Gasflaschen müssen nicht mehr ausgewechselt werden.
Die Lösung orientiert sich an einer klassischen Autogasanlage. Die Tanks sind allerdings deutlich größer und fassen bis zu 100 Liter. Besonderer Clou: Werden mehrere Tanks montiert, verbindet Timplan diese untereinander, so dass durch einen Tank sich alle anderen ebenfalls füllen. Als Einfüllstutzen wählte Kaiser den einfach zu handhabenden Dish. …
Inzwischen sind die ersten von insgesamt zwölf Fahrzeugen umgerüstet. Jedes Fahrzeug bedarf dabei einer individuellen Lösung insbesondere bei der Installation der Tanks. Das reicht von zwei 100-Liter-Tanks bei den kleineren Hängern bis zu fünf Tanks bei den größeren Bitumengussfahrzeugen. Die Vorrichtungen dafür wurden ebenfalls von HT Mit-Autogas entwickelt und angefertigt. Kleines Detail, dass den Arbeitern aber ungemein hilft: Direkt an die Autogas-Tanks können auch die Handbrenner angeschlossen wurden, mit denen man zum Beispiel die Fugen „glattbügelt“.
Ersparnis bei Zeit und Kosten
Die Lösung funktioniert einwandfrei. Und die Kostenersparnis bezieht sich nicht nur auf die Arbeitszeiten. Denn bisher waren beim Flaschentausch 1,20 Euro je Kilogramm Propan fällig. Nun fallen nur die Kosten für das Autogas an, die deutlich darunter liegen. Zudem leerten sich die Flaschen nur bis auf eine Restmenge von bis zu 25 Prozent. „Mich hat das richtig geärgert. Warum sollten wir das dem Händler schenken“, so Kaiser. Die Restmengen bleiben zwar auch in den Autogas-Tanks, doch die müssen nun nicht mehr mitbezahlt werden. Auch die Butanbeimischung im Autogas macht keine Probleme. …
Geschrieben für AutoGas Journal. Der vollständige Beitrag ist nur im Heft 2/2016 zu lesen. Zum Abonnement geht es hier.
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