Alte Heizungen müssen raus – egal wie groß. Was älter ist als 30 Jahre oder auf andere Art extrem ineffizient, muss getauscht werden gegen hocheffiziente Geräte. So wollen es die modifizierte EnEV und das Altkessellabeling.
Das bedeutet zwar höhere Investitionen, für die Zukunft aber auch sinkende Nebenkosten. Kann die Energiewirtschaft daraus ein Geschäftsmodell entwickeln? Ja, wenn sie flexibel genug ist und neue Geschäftsfelder fest in den Blick nimmt.
Die Wärmewende, lange Stiefkind der Bundesregierung, rückt mehr und mehr in den Fokus. Gesetzesänderungen wie Energieeinsparverordnung (EnEV) und Altkessellabeling bezeugen das. Diese zielen sowohl auf private als auch gewerbliche Erzeuger und Nutzer von Wärmeenergie. Das letztes Jahr deutlich aufgestockte Marktanreizprogramm (MAP), welches diesen Prozess flankiert, verzeichnet deutlich wachsende Abrufzahlen für Heizungserneuerungen.
Für die Energieversorgungsunternehmen (EVU) ergeben sich daraus Chancen, die sich grob mit dem Begriff Contracting beschreiben lassen, aber nicht nur damit. Voraussetzung wäre, dass die EVU flexibel und kreativ genug sind, diese Chancen zu ergreifen. Doch sind sie das?
EVU: Noch keine Atmosphäre des Aufbruchs
Eine Studie des BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung kommt im März diesen Jahres zu einem eher ernüchternden Fazit. Es herrsche bei den EVU keine Atmosphäre des Aufbruchs, es gebe kein systematisches Innovationsmanagement. Und – das Schlimmste: Die Mitarbeiter sähen sich nicht als Teil einer gemeinsamen Mission. Das wiederum führe dazu, dass ein Denken in Risiken stärker ausgeprägt sei als das für Chancen. Mehr als 50 Prozent Mitarbeiter in den befragten Unternehmen bestätigten das. …
Chancen zuhauf
Dabei bietet der Wärmemarkt Chancen zuhauf. Zwar haben sehr viele EVU Erfahrungen mit Contracting, doch dies meist nur für Großkunden. Der Umbruch wird jedoch vor allem im Privatkundenmarkt stattfinden. 70 Prozent der gut 20 Millionen Wärmeerzeuger hierzulande sind veraltet. Deren Austausch, nun beschleunigt durch EnEV und Altkesselabeling, wird auf jeden Fall ein riesiges Geschäft für Handwerker und Heizungshersteller. Doch die müssen nicht die einzigen bleiben. …
Geschrieben für Energie&Management. Beitrag erschien in der Ausgabe 9/2016. Der vollständige Beitrag ist nur in der Printausgabe zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
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