14.03.2023 | Wärme | Im Fokus | Online-Artikel GEG-Novelle verschärft ab 2024 Heizkessel-Austauschpflichten verfasst von: Frank Urbansky 4 Min. Lesedauer PATENTSUCHE share TEILEN print DRUCKEN bookmark MERKEN Die derzeit heftig diskutierte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes will den Austausch fossiler Heizsysteme beschleunigen. Das könnte auf einen dafür nicht vorbereiteten Markt treffen. GEG Novelle 2024 Bild Der Austausch selbst effizienter Brennwert-Öl- und Gaskessel soll ab einem bestimmten Alter verpflichtend werden – gegen ein regenerative Energien nutzendes Heizsystem. Foto: ZVSHK

Druck auf alte Heizungen – Chancen für Contracting

von | 3. Mai 2016

Alte Heizungen müssen raus – egal wie groß. Was älter ist als 30 Jahre oder auf andere Art extrem inef­fi­zient, muss getauscht werden gegen hoch­ef­fi­ziente Geräte. So wollen es die modi­fi­zierte EnEV und das Altkessellabeling. 

Das bedeutet zwar höhere Inves­ti­tionen, für die Zukunft aber auch sinkende Neben­kosten. Kann die Ener­gie­wirt­schaft daraus ein Geschäfts­modell entwi­ckeln? Ja, wenn sie flexibel genug ist und neue Geschäfts­felder fest in den Blick nimmt.

Die Wärme­wende, lange Stiefkind der Bundes­re­gierung, rückt mehr und mehr in den Fokus. Geset­zes­än­de­rungen wie Ener­gie­ein­spar­ver­ordnung (EnEV) und Altkes­sel­la­beling bezeugen das. Diese zielen sowohl auf private als auch gewerb­liche Erzeuger und Nutzer von Wärme­en­ergie. Das letztes Jahr deutlich aufge­stockte Markt­an­reiz­pro­gramm (MAP), welches diesen Prozess flankiert, verzeichnet deutlich wachsende Abruf­zahlen für Heizungserneuerungen.

Für die Ener­gie­ver­sor­gungs­un­ter­nehmen (EVU) ergeben sich daraus Chancen, die sich grob mit dem Begriff Contracting beschreiben lassen, aber nicht nur damit. Voraus­setzung wäre, dass die EVU flexibel und kreativ genug sind, diese Chancen zu ergreifen. Doch sind sie das?

EVU: Noch keine Atmo­sphäre des Aufbruchs

Eine Studie des BET Büro für Ener­gie­wirt­schaft und tech­nische Planung kommt im März diesen Jahres zu einem eher ernüch­ternden Fazit. Es herrsche bei den EVU keine Atmo­sphäre des Aufbruchs, es gebe kein syste­ma­ti­sches Inno­va­ti­ons­ma­nagement. Und – das Schlimmste: Die Mitar­beiter sähen sich nicht als Teil einer gemein­samen Mission. Das wiederum führe dazu, dass ein Denken in Risiken stärker ausge­prägt sei als das für Chancen. Mehr als 50 Prozent Mitar­beiter in den befragten Unter­nehmen bestä­tigten das. …

Chancen zuhauf

Dabei bietet der Wärme­markt Chancen zuhauf. Zwar haben sehr viele EVU Erfah­rungen mit Contracting, doch dies meist nur für Groß­kunden. Der Umbruch wird jedoch vor allem im Privat­kun­den­markt statt­finden. 70 Prozent der gut 20 Millionen Wärme­er­zeuger hier­zu­lande sind veraltet. Deren Austausch, nun beschleunigt durch EnEV und Altkes­se­la­beling, wird auf jeden Fall ein riesiges Geschäft für Hand­werker und Heizungs­her­steller. Doch die müssen nicht die einzigen bleiben. …


Geschrieben für Energie&Management. Beitrag erschien in der Ausgabe 9/​2016. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Print­ausgabe zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo, dem Arti­kelkauf oder den verschie­denen Abonnement-​Paketen geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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