Foto: Urbansky

Solar­an­lagen mieten statt kaufen

von | 16. Mai 2016

Solar­strom­an­lagen sind bei Eigen­heim­be­sitzern angesagt. Kein Wunder, bieten sie zwei Optionen. Zum einen machen sie den Haus­be­sitzer in gewissem Umfang unab­hängig von den Ener­gie­ver­sorgern. Zum anderen rentieren sie sich finan­ziell, wenn eine gewisse Über­pro­duktion erzielt wird. 

Diese speisen die Anla­gen­be­treiber dann gegen Entgelt in das Stromnetz ein. Wurde die Dimension der Anlage richtig kalku­liert, kann es sein, dass sie vom ersten Tag an einen Gewinn erwirt­schaftet. Obwohl es reichlich Förder­mittel für den Bau einer Solar­anlage gibt, stellt der Kauf dennoch zunächst eine finan­zielle Belastung dar.

Miete bietet ein All-​inclusive Paket

Der Besitzer einer Solar­anlage muss nicht nur den Anschaf­fungs­preis bezahlen oder finan­zieren. Dazu kommt die entspre­chende Versi­cherung. Geht ein Modul kaputt, ohne, dass es ein Versi­che­rungsfall ist, hat er zum einen die Kosten für ein neues Modul, zum anderen einen Verdienst­ausfall hinsichtlich der Einspeisung über­zäh­ligen Stroms ins Netz. Dazu kommen eventuell noch Kosten, falls er auf Strom­lie­fe­rungen durch den Versorger zurück­greifen muss.

Der neue Weg, Solar­an­lagen zu mieten, bietet hier deutliche Vorteile. In der Miete sind nicht nur die Kosten für die Anlage selbst enthalten, sondern auch die Prämie für die Versi­cherung, mögliche Kosten für Repa­ra­turen sowie eine Ausfall­ent­schä­digung im Fall des Defektes der Anlage. Die Miet­ver­träge laufen in der Regel zehn Jahre, danach entscheidet der Haus­be­sitzer, ob die Anlage weiter bestehen soll oder wieder abgebaut wird. Für den Haus­be­sitzer entstehen darüber hinaus auch keine weiteren Kosten für den Auf- oder Abbau der Anlage.

Strom­ver­sorger als Ansprechpartner

Die meisten Strom­ver­sorger haben erkannt, dass die Nutzung von Solar­strom zwangs­läufig zu einem Rückgang des von ihnen verkauften Stroms führt. Es bedurfte also eines neuen Geschäfts­mo­dells, welches dem Wunsch vieler Haus­be­sitzer nach eigener Strom­erzeugung entgegen kam.

Strom­erzeuger arbeiten nach betriebs­wirt­schaft­lichen Prin­zipien. Es lässt sich also leicht nach­voll­ziehen, dass sie an der Vermietung einer Solar­anlage Geld verdienen. Eine solche Anlage für ein durch­schnitt­liches Einfa­mi­li­enhaus kostet rund 12.000 Euro. Der Hauptteil entfällt dabei mit rund 8.000 Euro auf die Module, der Wech­sel­speicher schlägt mit ca. 2.000 Euro zu Buche. Es müssten also rund 12.000 Euro finan­ziert werden, die oben genannten möglichen Folge­kosten sind noch nicht berücksichtigt.

Der Miet­aufwand für eine vergleichbare Anlage läuft bei 100 bis 120 Euro aus. Darüber hinaus fördert der Staat auch gemietete Anlagen. Wer ein Wert­pa­pier­depot sucht, kann auf einen der zahl­reichen Anbie­ter­ver­gleiche, beispiels­weise www​.broker​ver​gleich​.net zurück­greifen. Wer auf der Suche nach einem Vermieter für Solar­an­lagen ist, hat inzwi­schen schon ähnliche Portale zur Verfügung. Es kann aber auch lohnenswert sein, bei einer der Banken, die nicht nur Brokerage betreiben, sondern auch Finan­zie­rungen anbieten, nach einem Solar­kredit zu schauen – am Ende ist alles eine Kalkulation.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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