Die Stromversorgung in Deutschland ist nach Meinung der Bundesregierung sicher. Das ist einer der Aussagen im nunmehr fünften Monitoring-Bericht Energie der Zukunft.
„Auch im internationalen Vergleich gehört Deutschland mit einer konstant sehr hohen Versorgungsqualität zur Spitzengruppe”, so der Bericht. Allerdings wird das zu einem hohen Preis erkauft
Verdreifachung bei Netzeingriffen
Denn Kosten für Systemdienstleistungen, also Eingriffen in die Stromnetzen zu deren Stabilisierung, sind 2015 deutlich gestiegen. Sie lagen bei 1,6 Milliarden Euro gegenüber 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Dadurch ergeben sich durchschnittliche Kosten je verbrauchter Kilowattstunde Strom von 0,31 Cent.
Der Teil der Systemdienstleistungskosten, der auf Engpässe im Stromnetz zurückzuführen ist, hat sich verglichen mit dem Vorjahr beinahe verdreifacht, und zwar von 387 auf 1035 Millionen Euro. So sind die Kosten für Einspeisemanagement von 83 auf 315 Millionen Euro sowie für die Netzreserve von 66 auf 219 Millionen Euro gestiegen.
Die Kosten für Redispatch lagen im Jahr 2015 bei 412 Millionen Euro, gegenüber 185 Millionen Euro im Vorjahr. Ein Grund für die Verschärfung der Netzengpasssituation ist der kräftige Zubau von Windenergie an Land und auf See in den vergangenen Jahren bei gleichzeitig verzögertem Netzausbau.
Die klassischen Systemdienstleistungen zur Frequenz- und Spannungshaltung verursachten 2015 dagegen geringere Kosten als im Vorjahr. Diese Kosten folgen weiter einem langjährigen Abwärtstrend. Ein Grund für diese positive Entwicklung ist auch der zunehmend besser funktionierende Strommarkt, der einen geringeren Einsatz von Regelenergie zur Folge hat.
Strom wird weiter teurer
Der Bericht hält noch einige andere wesentliche Energiedaten fest, die hier im Überblick gezeigt werden:
- Wichtigste Stromquelle sind inzwischen die erneuerbaren Energien, deren Anteil bei 31,6 % am Bruttostromverbrauch liegt.
- Der Primärenergieverbrauch ist leicht um 0,9 % gestiegen und lag bei 13.293 Petajoule.
- Der Endenergieverbrauch im Verkehr entwickelte sich mit einem Anstieg von 1,3 % gegenüber 2005 weiterhin gegenläufig zu den Zielen des Energiekonzepts.
- 2015 sanken die Strompreise für Haushaltskunden leicht um durchschnittlich 1,4 % gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2016 ist ein leichter Anstieg der Strompreise zu verzeichnen.
- Für Industriekunden, die nicht unter Entlastungsregelungen fallen, gingen die Strompreise 2015 um 2,1 % zurück.
- Die Energiekosten durch den Verbrauch importierter fossiler Primärenergieträger sind 2015 gegenüber dem Vorjahr von rund 77 Milliarden auf rund 55 Milliarden Euro gefallen. Wichtigste Ursache sind die erneut deutlich gesunkenen Preise auf den globalen Rohstoffmärkten.
Über die Photovoltaik im EEG 2017 schreiben die Energieblogger-Kollegen Franz-Josef Kemnade und Christian Sperling von nextkraftwerke hier.
Da kommt bei mir schon die Frage auf, wer da seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. So pauschal, ohne auch detailliert Ursachen zu bennenen, sind solche Aussagen ziemlich wertlos.
Außerdem ist es offensichtlich Mode geworden, gleichzeitig positive und negative Sekundärregelleistung (also 15min Dauer) teilweise über mehrere Tage im mehrere GW Bereich zu ordern und zu bezahlen. So kann man ohne Not bei schlechter Planung sehr viel Geld verbrennen. Das haben wir nun von dem Marktmodell.
LG jogi