In Zeiten steigender Strompreise denken Hausbesitzer verstärkt darüber nach, selbst Strom zu erzeugen. Bisheriges Mittel der Wahl ist die Photovoltaik. Doch üppige Einspeisevergütungen machen einen Eigenverbrauch wenig attraktiv. Als weitere Lösungen kommen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Frage, und hier solche auf Basis einer Brennstoffzelle oder eines Verbrennungsmotors.
Das Potenzial für die Kraft-Wärme-Kopplung im heimischen Heizungskeller ist gewaltig. Jährlich werden etwa 600.000 der insgesamt 15 Millionen Heizungsanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern ersetzt, meist nach einem Totalausfall. Fast immer bleiben die Eigentümer oder Betreiber bei dem bisherigen Brennstoff und der dazugehörigen Technologie. In Deutschland wurden bislang erst 16.000 KWK-Lösungen auf Verbrennungsmotorbasis und rund 2.000 Brennstoffzellen installiert. …
Gründe dafür ist nicht nur die „Treue“ zu den bisherigen, fast immer fossilen Brennstoffen, sondern auch die Investition. Eine Brennstoffzelle für den Hausbedarf kostet um die 25.000 Euro, eine KWK-Anlage mit Verbrennungsmotor ist nur unwesentlich günstiger. …
Politische Power für Brennstoffzellen
Dennoch: Brennstoffzellen für den Heizungskeller erfreuen sich weiterhin politischer Unterstützung. Ein auf zehn Jahre bis 2026 angelegtes Programm der Bundesregierung, das trotz der neuen Koalitionen nach der Bundestagswahl bestehen bleibt, will einen kurzfristig erwarteten Markthochlauf von stationären Brennstoffzellen-Heizungen im kleinen Leistungsbereich für Einfamilienhäuser befördern. Dazu dient ein befristeter und degressiv ausgelegter Investitionszuschuss. Im gewerblichen und industriellen Bereich soll die Kraft-Wärme-Kopplung via Brennstoffzelle ebenfalls gefördert werden. …
Motor-KWK nicht für kleinteilige Lösungen
Im Gegensatz zur Brennstoffzelle hat die motorbasierte KWK einen entscheidenden Nachteil. Mit Ausnahme der Lösungen mit Stirlingmotor produzieren sie in aller Regel so viel Wärme, dass diese im Sommer nicht abgeführt oder verwendet werden kann. Deswegen stehen diese Anlagen dann logischerweise still und kommen nicht auf das Minimum von 4.000 jährliche Betriebsstunden, die für einen effizienten Nutzen Bedingung sind.
Diese KWK-Variante bleibt jedoch eine Top-Lösung bei Bestandssanierungen in der gewerblichen Wohnungswirtschaft. Denn sie kann bei richtiger Auslegung so viel Wärme erzeugen, dass selbst eine Dämmung des Gebäudes überflüssig ist. …
Gekürzt. Geschrieben für SBZ. Der vollständige Beitrag ist in der Ausgabe 24/2017 zu lesen. Hier findet sich eine Online-Fassung. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Mit der Bedeutung einer anderen Heiztechnologie für die Energiewende, der Wärmpeumpe, befassen sich die Blogger von energiezukunft.eu hier.
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