Es war eine alte Mineralölhändlerweisheit: Ist es kalt, brummt der Heizölverkauf. Ist es nicht kalt, hat der Händler nichts bis gar nichts zu tun.
Doch das stimmt so schon lange nicht mehr. Immerhin ist der Heizölkunde, im Gegensatz zum Erdgas- oder Fernwärmekunden, sehr wohl in der Lage, auf fallende Preise zu setzen und steigenden aus dem Weg zu gehen. Mit dem Internet geht das rund um die Uhr und sehr schnell. Das Wetter kann da nur noch eine marginale Rolle spielen. …
Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen bringt es immer wieder an den Tag: Ist es in Deutschland kühler als im Vorjahr, so 2016, steigt der Wärmebedarf. Sowohl der Verbrauch an Erdgas, Kohle als auch Heizöl gehen nach oben.
Allerdings – der Absatz von Heizöl ging nach unten, und zwar um zwei Prozent. Zum einen liegt das an effizienteren Heizungen. Zum anderen jedoch wohl eher am Kaufverhalten der Kunden in einer langanhaltenden Niedrigpreisphase. Denn Heizölkunden können nun mal auf Vorrat kaufen, was sie 2014 und 2015, als ein im Prinzip bis heute anhaltender massiver Preisverfall beim Heizöl einsetzte, auch taten. Beim Erdgas geht das nicht. Im gleichen Zeitraum stieg der Erdgasverbrauch und damit parallel der Absatz in Haushalten, wo er vorrangig zum Heizen verwendet wird, um 11 Prozent. …
Als Faustregel kann tatsächlich gelten, dass 1 Kelvin Temperturunterschied im Jahresmittel den Brennstoffverbrauch um 6 Prozent beeinflusst – entweder nach oben oder unten. Leitungsgebundene Energieträger wie Fernwärme und Erdgas sind davon direkt betroffen. Für Energieträger, die der Kunde selbst speichern kann, also Heizöl, Holzprodukte oder Braunkohlebriketts, gilt das weniger.
Dennoch gibt es auch hier gewisse Abhängigkeiten vom Wetter. Wenn der Winter besonders hart war, was hierzulande zuletzt 2012/2013 der Fall war – übrigbens nach einem ähnlich warmen Oktober wie 2017 – klettern auch die Absätze in die Höhe, weil sich die eigene Bevorratung schneller dem Ende zuneigt. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 12/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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