Die Überlandzentrale Lülsfeld, entwickelte ein effizientes Konzept zur Erschließung von Neubaugebieten mittels Geothermie.
Der Grundgedanke dabei ist, dass erneuerbare Energien der Region für die Region genutzt werden. So entwickelte der fränkische Energiedienstleister ein Paket für Bauherren, bei dem die Grundstücke bereits beim Kauf mit einer eigenen Wärmequellenanlage ausgestattet sind. Anschließend besteht die Möglichkeit direkt durch die Überlandzentrale Lülsfeld, die Innenanbindung fortzuführen.
Durch diese Projekte unterstützt die Überlandzentrale Lülsfeld die Energiewende der Region. Die Sole-Wasser-Wärmepumpen entsprechen den BAFA Richtlinien zur Innovationsförderung, weswegen die Projekte mit mindestens 4500 Euro bezuschusst werden.
Das Konzept sieht vor, mittels Kaltwärme-Versorgung, also einer Sole-Wärmepumpe, jedem Grundstück eine individuelle Wärmequelle bereitzustellen. Dafür nutzt der Energiedienstleister die oberflächennahe Geothermie. Hierfür werden Erdsonden bis zu einer maximalen Bohrtiefe von 100 m im Erdreich angebracht.
Angeschlossene Sole-Wasser-Wärmepumpen sorgen dafür, dass die im Boden gespeicherte thermische Energie nutzbar wird. Für den Betrieb werden maximal 25 % Strom benötigt um, gemeinsam mit der, im Boden gespeicherten thermischen Energie, 100 % Wärme zu erzeugen.
Somit stellt die Umwelt mindestens 75% der Heizwärme kostenfrei zur Verfügung. Daher wartet der gesamte Betrieb mit äußerst geringen Betriebskosten auf. Der Arbeitspreis für Nutzwärme liegt bei unter 5 Eurocent je kWh. Dabei stellt die Überlandzentrale Lülsfeld vergleichsweise günstige Sondertarife für den Betrieb von Wärmepumpen zur Verfügung.
Zudem ermöglicht das Sole-Wasser-Wärmepumpensystem nicht nur die Bereitstellung von Wärme in kälteren Zeiten, sondern dient auch zu Kühlung der Haushalte beispielsweise im Sommer.
Zwei interessante und funktionierende Pilotprojekte des Konzepts stellen die Neubaugebiete „Strüdlein Ost“ in Schwebheim und „Am Nützelbach“ in Gerolzhofen, dar.
Neubaugebiet „Strüdlein Ost“ in Schwebheim
Das Neubaugebiet Neubaugebiet „Strüdlein Ost“ in Schwebheim, ist vollständig fertiggestellt. Es umfasst 13 Grundstücke. Davon wurden alle mit Kaltwärme erschlossen. Dabei wurden für eine Wohneinheit je zwei Doppel-U-Sonden, mit einer Länge von 85 m, angebracht. Die Innenanbindung erfolgt durch Fußbodenheizung
Technische Angaben
- Beheizte Nutzfläche 180 m2
- Hersteller Buderus
- Jahresarbeitszahl 3,83
- Heizlast 10,4 kW
Neubaugebiet „Am Nützelbach“ in Gerolzhofen
Im Neubaugebiet „Am Nützelbach“ in Gerolzhofen wurden 30 Grundstücke mittels Geothermie erschlossen. Dabei wurden für eine Wohneinheit je zwei Doppel-U-Sonden, mit einer Länge von 85 m, angebracht. Die Wärmepumpen sind mit der Inverter-Technik ausgestattet, sie verfügt also über einen drehzahlgeregelten Verdichter. Zudem hat der fränkische Energiedienstleister alle Wohneinheiten mit einer Photovoltaik-Anlage ausstatten lassen. Wird durch die PV-Anlage eine bestimmte Leistung an Strom erzeugt, beginnt die Wärmepumpe dank der Smart-Grid-Ready-Funktion zu arbeiten. Somit funktioniert das Kaltwärme-System deutlich autarker und es wird weniger Netzstrom benötigt, was insgesamt eine Kostensenkung zur Folge hat. Die Innenanbindung erfolgt mittels einer Heiz- und Kühldecke.
Technische Angaben
- Beheizte Nutzfläche 175 m²
- Hersteller NIBE
- Jahresarbeitszahl 5,09
- Heizlast 1,5−6 kW
Mit den Zielen der Energiewende beschäftigt sich Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
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