Der einzige flüssige Treib- und Brennstoff, der derzeit nachhaltig produziert wird, der den EU-Richtlinien entspricht und in nennenswerter Weise zur Verfügung steht, ist hydriertes Pflanzenöl (HVO). Dennoch richten sich derzeit die Augen der größten europäischen Produzenten, Neste Oil und Eni, nach Brüssel. Denn dort wird aktuell verhandelt, ob HVO denn wirklich ein Kraftstoff der Zukunft ist.
Es geht um eine Grundsatzfrage – nämlich die der Grundstoffe. HVO wird aus Anbaubiomasse gewonnen, also ölreichen Pflanzen wie Raps, sowie aus Reststoffen. Als Grundstoffe dienen dann etwa tierische Fette, pflanzliche Reststoffe oder sonstiger verwertbarer Abfall. Erprobt ist dies schon lange, jedoch sind die zur Verfügung stehenden Mengen bei weitem nicht ausreichend. Die derzeitigen sogenannten Trilog-Verhandlungen zwischen Parlament, Kommission und Rat der EU könnten diesen Mangel akzeptieren. Oder aber eben nicht. Ausgang offen.
Die Industrie lässt sich davon nicht unterkriegen und baut fleißig aus. Marktführer Neste Oil etwa beziffert seine Kapazitäten an vier Standorten, davon zwei in Europa, derzeit auf drei Millionen Tonnen Jahresproduktion. Diese sollen bis 2022 um weitere zwei Millionen Tonnen ausgebaut werden. Der italienische Mineralölkonzern Eni verfügt derzeit über gut 750.000 Tonnen. Bis 2022 soll die Menge auf 1,3 Millionen Tonnen steigen. Hinzu kommt noch die französische Total mit gut einer halben Million Tonnen.
Neste gut im Geschäft
Neste nutzt für seinen „NEXTBTL“ genannten Kraftstoff schon jetzt zu 80 Prozent Abfälle und Rückstände. Zu den wichtigsten Ausgangsstoffen gehören solche, die in industriellen Prozessen gebildet werden, wie tierische Fettabfälle oder Fettsäuredestillate aus der pflanzlichen Ölverarbeitung. Der Rest kommt von Rohpalmöl, das der finnische Konzern selbst zertifizieren lässt …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 04/2019 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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