Eine exotische Pflanze ist in der Lage, Benzin zu produzieren. Und das fast ganz von allein, ohne raffinierte Prozesse. Genutzt wird das Wolfsmilchgewächs im großen Maßstab jedoch nicht. Doch das könnte sich ändern. Erträge und überschaubare Prozessschritte machen sie eigentlich attraktiv für die Biosprit-Gewinnung.
Sie heißt Euphorbia tirucalli und trägt im Deutschen aufgrund ihrer Blattform und ‑stärke den wenig poetischen Namen „Bleistiftstrauch“ – manchmal wird sie auch Milchbusch oder Gummihecke genannt. Das Besondere an ihr: Sie enthält langkettige Kohlenwasserstoffe, die Benzin sehr ähnlich sind. Ursprünglich beheimatet ist die Pflanze im Osten und Süden Afrikas, von dort verbreitete sie sich in zahlreiche tropische Länder. Aber eben nicht zur energetischen Nutzung, sondern als Zierpflanze.
Dabei kann sie eben mehr als nur schön aussehen. Denn die Kohlenwasserstoffe, die sowohl im Samen als auch in der Pflanzenflüssigkeit selbst vorhanden sind, wären nutzbar. Die Samen enthalten bis zu 50 Prozent fettes Öl. Im Milchsaft, der das größere Potenzial hat, schlummern bis zu 12 Prozent Kohlenwasserstoffe in Form von Terpenen, die sich in einen benzinähnlichen Kraftstoff verwandeln lassen.
Hohe Erträge möglich
Die Tank-Teller-Diskussion würde man allein schon dadurch umgehen, weil der Bleistiftstrauch in ariden Gebieten wächst. Das sind steppen- und wüstenartige Gegenden, in denen generell Sukkulenten, zu denen auch die Kakteen zählen, gut wachsen und sonst nicht allzu viel grünt. Die möglichen Erträge werden auf mindestens 4.000 Liter je Hektar geschätzt. Zum Vergleich: Von Rapsöl, das man hierzulande in seiner veresterten Form als Dieselersatz nutzt, sind es maximal 1.000 Liter je Hektar. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 02/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Nachwachsende Rohstoffe sind unsere Zukunft und ich danke Ihnen für diesen Beitrag, der zeigt uns allen, dass wir uns noch viel mehr darum bemühen müssen, die Wirkweisen unserer Pflanzen zu erforschen. Das muss die Politik noch viel mehr fördern.
VG