Wird vor allem als Zierpflanze genutzt, kann aber auch der Treibstoffproduktion dienen: die Benzinpflanze. Foto: Frank Urbansky

Sie wächst und wächst – und enthält Benzin

von | 17. Februar 2020

Eine exotische Pflanze ist in der Lage, Benzin zu produ­zieren. Und das fast ganz von allein, ohne raffi­nierte Prozesse. Genutzt wird das Wolfs­milch­ge­wächs im großen Maßstab jedoch nicht. Doch das könnte sich ändern. Erträge und über­schaubare Prozess­schritte machen sie eigentlich attraktiv für die Biosprit-Gewinnung.

Sie heißt Euphorbia tirucalli und trägt im Deutschen aufgrund ihrer Blattform und ‑stärke den wenig poeti­schen Namen „Blei­stift­strauch“ – manchmal wird sie auch Milch­busch oder Gummi­hecke genannt. Das Besondere an ihr: Sie enthält lang­kettige Kohlen­was­ser­stoffe, die Benzin sehr ähnlich sind. Ursprünglich behei­matet ist die Pflanze im Osten und Süden Afrikas, von dort verbreitete sie sich in zahl­reiche tropische Länder. Aber eben nicht zur ener­ge­ti­schen Nutzung, sondern als Zierpflanze.

Dabei kann sie eben mehr als nur schön aussehen. Denn die Kohlen­was­ser­stoffe, die sowohl im Samen als auch in der Pflan­zen­flüs­sigkeit selbst vorhanden sind, wären nutzbar. Die Samen enthalten bis zu 50 Prozent fettes Öl. Im Milchsaft, der das größere Potenzial hat, schlummern bis zu 12 Prozent Kohlen­was­ser­stoffe in Form von Terpenen, die sich in einen benzin­ähn­lichen Kraft­stoff verwandeln lassen.

Hohe Erträge möglich

Die Tank-​Teller-​Diskussion würde man allein schon dadurch umgehen, weil der Blei­stift­strauch in ariden Gebieten wächst. Das sind steppen- und wüsten­artige Gegenden, in denen generell Sukku­lenten, zu denen auch die Kakteen zählen, gut wachsen und sonst nicht allzu viel grünt. Die möglichen Erträge werden auf mindestens 4.000 Liter je Hektar geschätzt. Zum Vergleich: Von Rapsöl, das man hier­zu­lande in seiner veres­terten Form als Diesel­ersatz nutzt, sind es maximal 1.000 Liter je Hektar. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 02/​2020 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

1 Kommentar

  1. Matthias

    Nach­wach­sende Rohstoffe sind unsere Zukunft und ich danke Ihnen für diesen Beitrag, der zeigt uns allen, dass wir uns noch viel mehr darum bemühen müssen, die Wirk­weisen unserer Pflanzen zu erfor­schen. Das muss die Politik noch viel mehr fördern.
    VG

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...