Klimaneutralität muss im Kleinen beginnen. Oder im nicht ganz so Kleinen. Quartiere sind eine praktikable Größe, um Technologien zur Energieversorgung zu nutzen, die wenig oder gar keine Treibhausgase emittieren. Was in einzelnen Immobilien zu teuer wäre, ist hier mitunter sinnvoll, weil die Abnehmer eine hohe Anschlussdichte und damit fallende Kosten garantieren. Erste Beispiele in Deutschland zeigen, wie es geht.
Der Klimawandel hat direkte Folgen in den Quartieren selbst. Das Umweltbundesamt (UBA) hat im Rahmen des Forschungsprojekts „Nachhaltige Gebäudeklimatisierung in Europa“ ermittelt, dass sich Hitzeinseln besonders in stark verdichteten Innenstädten bilden, was durch Maßnahmen wie Dämmung, Begrünung, kontrollierte Belüftung und Photovoltaik vermindert werden kann. Von Hitzeinseln spricht man bei einem größeren Temperaturunterschied zwischen der Stadt und dem umliegenden ländlichen Bereich – besonders in den Sommernächten wirkt dies negativ auf das Wohlbefinden von Bewohnern in Innenstadtlagen.
Dabei wurden Mikroklimasimulationen in digitalisierten realen Quartieren durchgeführt, um Maßnahmen zur Aufheizungsminderung und Verbesserung der thermischen Behaglichkeit zu untersuchen. Als wirksame Maßnahmen wurden Begrünungen, Verschattungselemente, Verschattung der Fenster, gute Dämmung, Dach- und Fassadenbegrünung und Belüftungssysteme identifiziert. Trotz solcher kombinierter Maßnahmen wurde nur in einem von fünf Quartieren Klimaneutralität erreicht, und zwar aufgrund des relativ hohen Anteils des Haushaltsstrombedarfs am Gesamtenergiebedarf. …
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