Vergleichsportale sind aus der schönen, neuen Konsumwelt nicht wegzudenken. Auch bei Energiekunden, insbesondere bei Strom und Gas, aber auch bei Heizöl leisten sie wertvolle Dienste, um bei diesen absolut generischen Produkten den besten, billigsten oder servicefreundlichesten Anbieter zu finden. Doch wie fair sind die Portale?
Die Stiftung Warentest ermittelte, dass nur 4 von 11 Stromvergleichsportalen tatsächlich verlässliche Zahlen liefern. Dennoch vertrauen die Verbraucher darauf und orientieren sich häufig an den Bewertungen anderer Kunden, obwohl diese oftmals gefälscht sind.
Für die Grünen war diese Diskrepanz Anlass, um die Bundesregierung zu fragen, ob auch Verbraucherportale stärker rechtlich reguliert werden sollten. In der Anfrage heißt es zur Begründung:
Vergleichs- und Bewertungsportale sind … häufig weniger objektiv und unabhängig als Verbraucherinnen und Verbraucher annehmen und angesichts mangelnder Transparenz wissen können. Denn viele Vergleichs- und Bewertungsportale finanzieren sich über Provisionen und bewerten daher auch nur diejenigen Anbieter, die die Provisionen zahlen. Nicht ersichtlich sind für die Verbraucherinnen und Verbraucher die Kriterien für Algorithmen, die hinter der Portaloberfläche anhand voreingestellter Präferenzen der Kundinnen und Kunden die günstigsten auf dem Markt verfügbaren Produkte oder Dienstleistung herausfiltern.
Die Bundesregierung hingegen sieht keinen Handlungsbedarf und verweist auf bestehende Gesetze, die auch für Vergleichsportale gelten und ausreichend seien. Insbesondere sind dies
- § 5 Absatz 1 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
- § 1 Absatz 6 der Preisangabenverordnung
Auch eine Prüfung des Bundeskartellamtes bei Verivox, das wegen Datenprodukten und Tarifoptimierungsdienstleistungen ins Gerede kam, die Versorgern im Energiebereich angeboten wurden, gab es keine Verstöße gegen das Kartellrecht.
Es bleibt also alles, wie es ist. Verbrauchern ist anzuraten, sich bei generischen Produkten und das sind so gut wie alle Energieträger, bei mehreren Portalen und auch bei Händlern zu erkundigen, die nicht auf diesen Plattformen vertreten sind. Dann sollte sich ein objektives Bild des reellen Preises ergeben.
0 Kommentare