Kann auf verschiedene Arten versichert werden: PV-Anlage. Foto: Urbansky

Prosumer als kleine Retter der Energiewende

von | 27. Oktober 2016

Prosumer, also dieje­nigen Erzeuger erneu­er­baren Stromes, die diesen auch ganz oder teilweise verbrauchen, spielen in der Ener­gie­wende ein wichtige Rolle. Eine aktuelle Studie unter Feder­führung des IÖW gibt nun Tipps, wie trotz teils unsin­niger Gesetz­gebung der Eigen­ver­brauch wirt­schaftlich bleiben kann und die Prosumer die Ener­gie­wendee unter­stützen können. 

Die Studie „Prosumer-​Haushalte: Hand­lungs­emp­feh­lungen für eine sozial-​ökologische und system­dienliche Förder­po­litik“ zeigt zudem, dass die Stabi­lität des gesamten Ener­gie­systems von einem weiteren Ausbau dezen­traler Ener­gie­er­zeugung und ‑nutzung profi­tieren kann, wenn Strom­ein­speisung und Eigen­nutzung entspre­chend gesteuert werden. Kernpunkt sind 9 Thesen:

  1. Haushalte können in ihren neuen Rollen und Funk­tionen als Prosumer in einem stark dezen­tralen Ener­gie­markt wichtige Beiträge zur sozial-​ökologischen Trans­for­mation des Ener­gie­systems leisten.
  2. Prosumer bewirken durch Erzeugungs- und Spei­cher­tech­no­logien, Verhal­tens­än­de­rungen sowie Demand-​Side-​Management signi­fi­kante Ände­rungen in der Haus­halts­last­kurve und können damit eine Glättung der Last­spitzen im Netz sowie eine Verdrängung des „Must Runs“ fossiler Kraft­werke erwirken.
  3. Als ein zentraler Akteur in der Trans­for­mation bietet der Prosumer Anlass für eine Vielzahl von neuen Geschäfts­mo­dellen und kann zur Profes­sio­na­li­sierung von bishe­rigen Einzel-​geschäftsmodellen in der Ener­gie­wirt­schaft beitragen.
  4. Unter Wohn­ei­gen­tümern ist ein großes Prosumer-​Potenzial vorhanden, aller­dings wird durch die im inter­na­tio­nalen Vergleich niedrige Anzahl an Wohn­ei­gen­tümern in Deutschland das Prosumer-​Potenzial insgesamt deutlich verringert.
  5. Prosuming ist mehr als nur die Erzeugung und Nutzung grünen Stroms oder eine loh-​nende Inves­tition – ein hoher Selbst­ver­sor­gungsgrad ist i.d.R. wichtiger.
  6. Die erhöhte dezen­trale Erzeugung und der gleich­zeitige Verbrauch der produ­zierten Ener-​gie durch Prosumer können zu einem erhöhten Ausbau von Erneu­er­baren Energien und somit zu redu­zierten CO2-​Emissionen führen.
  7. Zentraler Baustein für die Einbindung der Bürger in den Trans­for­ma­ti­ons­prozess sind eine sozial-​ökologische Förder­po­litik und ziel­ge­richtete Rahmenbedingungen.
  8. Die Bereit­schaft zum „smarten“ Ener­gie­dienst­leister zu werden hängt maßgeblich von den wirt­schaft­lichen Anreizen und der Komple­xität ab.
  9. Prosumer-​Haushalte belasten den Bundes­haushalt nicht

Planung­s­i­cherheit wichtig

Damit die Haushalte Planungs- und Inves­ti­ti­ons­si­cherheit haben, heben die Ener­gie­ex­perten zwei Faktoren hervor: Zum einen muss ein wirt­schaft­licher Betrieb der Anlage gewähr­leistet sein, um einen Anreiz für Eigen­ver­sorgung zu schaffen. Und um dies überhaupt verlässlich einschätzen zu können, ist es zum anderen wichtig, den recht­lichen Rahmen für Prosumer-​Haushalte möglichst wenig komplex zu gestalten.

Indem Prosumer-​Haushalte steuern, wie viel Strom sie zu welcher Zeit ins Stromnetz einspeisen, können sie die Netze entlasten und den Bedarf des Netz­ausbaus redu­zieren. Auf diese Weise können sie ein wichtiger Baustein im erneu­er­baren Ener­gie­system der Zukunft werden, so die Wissen­schaftler, aber nur, wenn sicher­ge­stellt ist, dass die Anlagen auch so betrieben werden, dass dies der Stabi­lität des gesamten Systems dient.

Kleine Helfer bei Netzüberlastung

Hierzu empfehlen die Forscher, dass die Einspei­se­leistung bei Netz­über­lastung gezielt gekappt und der Solar­strom selbst verbraucht und nicht ins Netz einge­speist wird. Anla­gen­be­treiber sollten für diesen Beitrag zur Netz­ent­lastung einen finan­zi­ellen Anreiz erhalten, etwa indem sie für den selbst verbrauchten Strom von etwaigen Netz­ent­gelten befreit werden. Das entspricht in etwa einer Teilnahme am Regelenergiemarkt.


Energieblogger-​Kollege Kilian Rüfer geht hier auf seinem Blog der Frage nach, bis wann wir 100 % Erneu­erbare Energien erreichen wollen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

19 Kommentare

  1. Peter

    Hallo Rainer, hallo jogi54,
    WOW, ich bin begeistert! Sind wir doch richtig gut mitein­ander ins Gespräch gekommen. Vielen Dank zunächst für Eure ausführ­lichen Antworten auf meine Auslassungen!!!
    Ja Rainer, mit Dir stimme ich voll­kommen überein und in der Tat, ich bin wütend, sehr sogar. Das vor allem deshalb, weil wir und mit uns alle die noch eine Ener­gie­wende für möglich und unver­zichtbar halten und darüber hinaus auch alle Bürger Strom­kunden, die die Zeche bezahlen müssen, von Ener­gie­multis, so genannten „Experten”, Lobby­ver­bänden und so manchem will­fäh­rigen Helfers­helfer dermaßen dreist und unver­froren belogen und betrogen werden, wie das gegen­wärtig geschieht. Der große B. Brecht hat mal gesagt: “Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
    Genau als solche Verbrecher schwafeln sie alle von einer Ener­gie­wende, tun so als wende irgendwer, irgendwo, irgendwas, drücken der Allge­meinheit Kosten in Milli­ar­denhöhe aufs Auge, stetig und konti­nu­ierlich steigend und tun doch in Wirk­lichkeit nicht das Geringste in der Sache.
    Sie können auch gar nichts tun, selbst wenn sie wollten, denn für die erneu­er­baren Energien gibt es nicht einmal ansatz­weise eine Technik oder Tech­no­logie für Kraft­werke, die geeignet wäre, atomar- fossile Kraft­werke voll­wertig zu ersetzen. Ohne solche Kraft­werke aber logi­scher­weise keine Ener­gie­wende und ohne Ener­gie­wende „gute Nacht!“ für zukünftige Gene­ra­tionen. Ob sie dann am CO2 ersticken, an dessen Auswir­kungen für das Klima ertrinken, verdursten oder verhungern oder aber erfrieren, weil sie nichts mehr zu verbrennen haben, ist wohl ziemlich gleich­gültig und lohnt eine Diskussion darüber nicht.
    Wir müssen versuchen, uns diesem ganzen aufge­bla­senen Lügen­kartell zu entziehen. „Nicht so tief dürfen wir sinken, den Kakao, durch den man uns zieht auch noch zu trinken”! Anfangen müssen wir bei den „Erneu­er­baren”, also genau bei uns selbst. Sie halten nämlich genau nicht, was sie voll­mundig versprechen: sie können nämlich keine Kraft­werke ersetzen, weil sie selbst keine Kraft­werke sind.
    Wenn wir und unsere Freunde nun so tun, als müssten wir nur noch einige dieser Windenergie- oder Solar­an­lagen dazu bauen und dann würden wir irgendwann ganz locker bei 100% „Erneu­er­baren“ ankommen, hauen wir uns nur selbst die Taschen voll. Die andere Seite lacht sich vermutlich halb tot ob solcherart Unbe­darftheit. Mit diesen gegen­wärtig weltweit verfüg­baren zahnlosen erneu­er­baren Ener­gie­tech­no­logien können sie gut leben, die können ihnen nicht gefährlich werden. Ausnahmslos alles, was an Windenergie- und Solar­an­lagen bis jetzt in die Land­schaft gestellt wurde, hat uns in Sachen Ener­gie­wende nicht einen einzigen Schritt voran­ge­bracht. Nicht ein einziges atomar- fossiles Kraftwerk konnte dadurch ersetzt werden, im Gegenteil, es wurden mehr davon benötigt.
    Ja, lieber Jogi 54, wenn wir denn ein solches echtes Wind- oder Solar­kraftwerk hätten, ich betone „hätten“, mit dem, wie wir bereits wissen, die Kilo­watt­stunde Strom auch wirt­schaftlich herge­stellt werden könnte, dann soll doch das von Dir zitierte Kohle­kraftwerk pleite gehen, wenn die Betreiber dessen Betrieb nicht wirt­schaftlich hinbe­kommen. Wir können es dann ja locker ersetzen. Wir setzen doch sonst immer so sehr auf den Markt, der doch alles richten wird. Warum nicht hier genau so?
    Wollen wir gemeinsam darüber beraten, wie wir das zusammen mit unseren Freunden u.a. hier im Blog irgendwie ziel­ge­richtet voran bringen können?
    Auch wenn es ein Problem unserer Enkel sein wird, müssen und können wir unbedingt etwas tun. Nein, wir dürfen nicht aufgeben und das Michel­mützchen über die Augen ziehen, Das hätten einige wohl sehr gerne und tun alles, um uns voll­ständig zu verblöden. Nichts ist gut. Es gibt auch nichts Gutes, es sei denn, man (wir alle) tut es.
    Frank, was sagst eigentlich Du dazu, wenn wir uns hier auf Deinem Blog so kommen­tar­mäßig austoben? Passt Dir das, machst Du mit oder sollten wir lieber verduften? Es wäre ja viel­leicht auch nicht verkehrt, einen eigenen Blog einzu­richten und dann bei den Ener­gie­b­loggern um Einlass zu bitten?!
    Ich freue mich auf Eure Antworten!
    Herzliche Grüße!

    • jogi54

      Tja Peter,

      mit deiner Polemik und deinem Agitprop Vokabular kannst du nicht über­decken, dass du von der ganzen Ener­gie­ver­sorgung doch nur ein ober­fläch­liches Wissen hast.

      So zeigt deine Forderung nach einem Solar- oder Wind­kraftwerk, das 1:1 ein Kohle­kraftwerk ersetzen soll, dass du noch gar nicht begriffen hast, dass es nicht darum geht, sondern um einen grund­le­genden Para­dig­men­wechsel in der Ener­gie­er­zeugung, der eben ganz neue andere Lösungen erfordert.

      In der Über­gangszeit brauchen wir die Kohle­kraft­werke, derzeit zunehmend nur noch im Winter­halbjahr, irgendwann nur noch 3 oder 2 Monate im Jahr. Solange da keine Lösung geschaffen wird, dass diese Kraft­werke als im Grunde Spit­zen­last­kraft­werke – die halt nur 2 Monate für die zusätzlich notwendige Grundlast laufen, so zu vergüten, dass die Kosten übers Jahr gedeckt werden können, bleibt diesen Kraft­werken nur, auf Gedeih und Verderb das ganze Jahr Strom ins Netz zu drücken, um überleben zu können.

      Ich möchte dich hier jetzt klar auffordern, uns mal grob darzu­stellen, was du bisher getan hast. {„Es gibt auch nichts Gutes, es sei denn, man (wir alle) tut es.”}

      Wenn du meinen Namen anklickst, wirst du auf meinen thread im HTD weiter­ge­leitet, da kannst du auf zwischen­zeitlich 78 Seiten 1937 Beiträge lesen, wie ich mich um optimale Lösungen bemüht habe und was ich bis jetzt umgesetzt habe, und was ich noch vorhabe.

      Ausgangs­si­tuation:
      Verbrauch:
      Gas: 2800030000kWh/​a
      Strom 4500kWh/​a

      Zwischen­stand:
      Verbrauch:
      Gas: 770010000kWh/​a
      Strom: knapp 3000 kWh/​a

      Produktion:
      PV 5050kWh/​a
      davon 100% Eigen­be­darfs­de­ckung von Mitte Februar – Mitte Oktober mit einer großen Batterieanlage

      Ziel:
      Verbrauch:
      Gas: ??? kWh/​a zum Kochen
      Strom Haushalt: 2000kWh/​a
      WP: 1500kWh

      Erzeugung:
      Strom: 10000kWh/​a

      Bezug:
      Gas zum Kochen
      Haus­halts­strom: 0kWh/​a
      WP Strom: 8001000kWh/​a

      WW wird im Sommer­halbjahr per ST erzeugt
      Der Strom­bezug im Kern­winter für die WP (Heizung und WW) kann mittels Kaminofen mit Wasser­tasche gegen 0kWh minimiert werden

      Und jetzt bist du dran 😉

      LG jogi

      • Peter

        mit deiner Polemik und deinem Agitprop Vokabular kannst du nicht über­decken, dass du von der ganzen Ener­gie­ver­sorgung doch nur ein ober­fläch­liches Wissen hast.“
        Tja jogi54,
        da magst Du schon recht haben, ist mir noch gar nicht so aufge­fallen. Macht ja aber doch nichts, dafür haben wir doch Dich!!!
        Du hast offen­sichtlich Deine Kennt­nisse über die Ener­gie­ver­sorgung mit goldenen Löffeln gefressen. Und was Du alles schon so bewirkt hast, ich bin zutiefst beein­druckt. Nur soviel zu mir und meinen Akti­vi­täten im privaten Bereich: gegen meine Solar­anlage, Wärme­pumpe und Zubehör sowie die damit erzielten Ergeb­nisse für meine ganz eigene Ener­gie­bilanz ist Deine Anlage geradezu mickrig. Ich habe aber wirklich keine Lust, mich darüber zu streiten wer der Größte ist oder wer die Größte hat. Nimm es doch einfach mal so hin!
        Was Du dann aber über die Ener­gie­wende allgemein und die Kohle­kraft­werke im Beson­deren abson­derst, ist ange­sichts Deines doch über­bor­denden Wissens schon sehr beschämend und auch blamabel.
        Wer hat denn Deiner Meinung nach die Versorgung im Sommer über­nommen, wenn das Kohle­kraftwerk nur noch 2 bis 3 Monate im Winter­halbjahr arbeitet? Doch nicht etwa die jetzt verfüg­baren Windenergie- und Solar­an­lagen?! Damit sie das könnten, müssten sie eben genau, zumindest in den verblei­benden 9 bis 10 Monaten des Sommer­halb­jahres das Kohle­kraftwerk voll­wertig ersetzen können. Ansonsten könnte man es doch nicht abschalten oder wie soll das Deiner Meinung nach gehen? Aber genau diesen voll­wer­tigen Ersatz können Wind und Solar nicht leisten. Das zumindest sollte Dir doch bekannt und bewusst sein.
        Du kannst ja weiterhin über „grund­le­genden Para­dig­men­wechsel“ und „ganz neue andere Lösungen“ Dein eigenes „Agitprop Vokabular“ ausschütten. Irgendwann aber müsstest Du dann doch schon mal heraus­lassen, worin der Para­dig­men­wechsel denn Deiner Meinung nach bestehen soll und wie diese ganz anderen neuen Lösungen aussehen sollen. Ich könnte es Dir ja sagen, aber ich lasse es mal ange­sichts meines nur ober­fläch­lichen Wissens vorerst lieber bleiben. Du wirst die Richtung ganz sicher vorgeben können.
        Die Ener­gie­wende jeden­falls ist ganz klar definiert:
        „Der Begriff Ener­gie­wende bezeichnet den Umstieg der Ener­gie­ver­sorgung von fossilen und Kern­brenn­stoffen auf erneu­erbare Energien. Das Ziel der Ener­gie­wende in Deutschland ist es, bis zum Jahr 2050 seine Energie haupt­sächlich aus rege­ne­ra­tiven Quellen wie Wind- und Wasser­kraft, Sonnen­en­ergie, Geothermie oder nach­wach­senden Rohstoffen zu beziehen. Zweites Standbein der Ener­gie­wende ist die Verrin­gerung des Ener­gie­ver­brauchs durch eine sparsame und effi­ziente Nutzung der Energie.“
        Ja und da müssen schon die rege­ne­ra­tiven Quellen die atomar- fossilen Quellen ersetzen und das nicht irgendwie oder ein bisschen para­dig­men­wech­sel­mäßig, sondern ganz klar voll­ständig und gleich­wertig. Alles darum Herum­gerede ist entbehrlich.
        So mein lieber jogi 54, das wollte ich bei allem gebotenen Respekt noch mal loswerden. Im Weiteren aber verspüre ich nicht die geringste Lust, solcherart nutzlose Diskus­sionen fort führen zu wollen. Fachlich fundiert, sachlich dargelegt und opti­mis­tisch in die Zukunft blickend jederzeit, aber nicht belei­digend und aus dem Olymp gött­licher Unfehl­barkeit herab­bli­ckend. Das muss ich mir und anderen nicht antun aber auch nicht antun lassen!
        Freund­liche Grüße!

  2. Peter

    Hallo Mitein­ander,
    eine neue Sau wird durchs Dorf getrieben! Habt Ihr es schon bemerkt?
    Wenn es denn mit der Ener­gie­wende von oben nicht so recht klappen will, soll es jetzt von unten gelingen und der gerade neu erfundene Prosumer soll dabei eine Schlüs­sel­rolle spielen. Als echter Meck­len­burger sage ich dazu: „Na denn man tau!”. Anderswo würde man wohl sagen: „Schaun mer mal!”
    Prosumer, wenn es denn so heißen muss, zu sein oder zu werden, ist ja nicht verkehrt. Waren wir, die wir die Ener­gie­wende noch ernst nehmen, das nicht schon lange bevor wir nun als solche erfunden wurden? Allein wenn man die Diskussion in diesem Blog verfolgt, erkennt man doch, dass viele Gleich­ge­sinnte für sich oder auch gemeinsam üner­müdlich darum ringen, ihren ganz persön­lichen Anteil, der für sie technisch über­schaubar und auch finan­zierbar ist, zu leisten. Ob sich das Ganze letztlich auch rechnet, irgendwann amor­ti­siert, spielt sicher auch eine Rolle, nicht jedoch die entschei­dende. Die Freunde mit den Steck­do­sen­mo­dulen speisen ihren Strom­über­schuss sogar unent­geltlich ins Netz ein und verschenken ihn damit, dürfen sich dann noch als „Illegale” beschimpfen lassen.
    Das alles sollten wir auch unbedingt weiter so verfolgen und zu unserem eigenen Nutzen opti­mieren. Machen wir unser Ding, Freunde! Versorgen wir uns weitest­gehend selbst, entspre­chend unseren Möglich­keiten, auf Grundlage der modernsten verfüg­baren Tech­no­logien mit Strom und Wärme aus wohl­feiler Primär­energie solaren Ursprungs und beziehen wir ein sich eventuell erge­bendes Defizit aus dem Netz. Aber verschleudern wir bitte nicht eine einzige Kilo­watt­stunde sinnlos dadurch, dass wir sie in dieses Netz einspeisen!
    Wenn ich mir in der auch in diesem Blog publi­zierten Studie ansehe, was man allein glaubt von dem Prosumer im Zusam­menhang mit einer solchen Einspeisung ins Netz abver­langen oder gar erzwingen zu können, macht mich das schon gehörig wütend. Wofür bitte soll er das leisten, für welche Gegen­leistung, soll er denn so genannte System­dienst­leis­tungen erbringen, voraus­ge­setzt er kann es technisch überhaupt, wovon wir alle noch sehr weit entfernt sind? Doch nicht etwa für die geradezu lächer­liche Einspei­se­ver­gütung, die zu zahlen die Ener­gie­multis gezwungen sind um die so erworbene Kilo­watt­stunde 50 m weiter für das 4- bis 5‑fache an unsere Nachbarn zu verkaufen! Das können wir besser, dann schenken wir sie ihm lieber!
    Ja, wir sollten unbedingt unsere Ener­gie­wende von unten machen. Ja wir können auch Prosumer werden und in das Netz einspeisen, aber erst dann, wenn unsere Kilo­watt­stunde am gleichen Einspei­se­punkt des Netzes das gleiche wert ist, wie die, die von den Ener­gie­multis dort einge­speist wird. Dann können wir auch gleich auf die viel disku­tierten Rück­lauf­sperren in den mecha­ni­schen Zählern verzichten. Ja und einspeisen auch nur dann, wenn uns ein gleich­be­rech­tigter, dikri­mi­nie­rungs­freier Netz­zugang gewährt wird und wir nicht zusätzlich mit dubiosen Umlagen, Abgaben und Steuern belastet werden. Ansonsten bleiben wir ausschließlich Consumer für den Teil unseres Ener­gie­be­darfs, den wir nicht selber decken können.
    Und bitte soll mir keiner mit Entso­li­da­ri­sierung und Egoismus und anderem Geschwafel kommen, da wüsste ich eine ganze Menge anderer lohnender Ansprechpartner.
    Mich würde sehr Eure Meinung dazu inter­es­sieren! Lasst uns diskutieren!

    • jogi54

      Tja Peter,
      wenn es wirklich so einfach wäre „aber erst dann, wenn unsere Kilo­watt­stunde am glei­chen Einspei­se­punkt des Netzes das glei­che wert ist, wie die, die von den Ener­gie­multis dort ein­ge­speist wird.”

      Produktion und Transport sind ja seit Jahren strikt getrennt
      – was Kraft­werke für die Produktion von 1kWh bekommen sollte dir bekannt sein. Diese kWh ist im Grunde sogar nichts wert, wenn sie nicht zum Verbraucher trans­por­tiert wird.
      – der Transport (inklusive der dafür nötigen Infra­struktur = Leitungen /​Trans­for­ma­toren /​Schalt­an­lagen etc.) und die Orga­ni­sation, zu jeder Zeit ein Gleich­ge­wicht zwischen Produktion und Verbrauch zu haben, obliegt den Netzbetreibern.

      Auch wenn du deinem Nachbarn deinen Überschuß-​Strom über ein eigenes Kabel lieferst, kannst du ihm sehr wahr­scheinlich nicht garan­tieren, dass er immer ausrei­chend Strom von dir bekommt.

      Histo­risch werden die Kosten für diese Versor­gungs­ga­rantie pauscha­li­siert auf den Strom­preis umgelegt.

      An dieser Stelle bin ich für eine faire Verteilung der Kosten. Es kann nicht sein, dass die, die allen Strom beziehen müssen und damit übers Jahr diese Reser­ve­haltung zum aller­größten Teil finan­zieren, auch die Reser­ve­haltung für mich mitfi­nan­zieren, wenn ich nur von Mitte November bis Mitte Februar Strom für meine WP Strom beziehe – sonst aber nicht. (ist jetzt in die Zukunft projeziert)

      Wenn durch zuneh­mende PV Erzeugung Kohle­kraft­werke zurück­ge­drängt werden, ist das einer­seits begrü­ßenswert, ande­rer­seits kann das zum Kollaps der Ener­gie­ver­sorgung führen. Wenn ein Kohle­kraftwerk 9 Monate im Jahr läuft, und in den rest­lichen 3 Sommer­mo­naten die Revision der Anlage durch­ge­führt wird und die Mitar­beiter Urlaub machen, konnte ein solches Kraftwerk und seine Mitar­beiter finan­ziert werden. Wenn das Kraftwerk nur noch 23 Monate benötigt wird, geht die Rechnung nicht mehr auf. Wenn jedes einzelne Kraftwerk als GmbH geführt würde, wären heute schon ca 8090% der Kraft­werke pleite und würden nicht mehr laufen, die Mitar­beiter entlassen – und wir hätten tägliche stun­den­lange black outs, wie vor Jahren in Kali­fornien passiert (wer sich dran erinnert…).

      Heute sind wir fast schon in der selben Situation, wie in der Tele­komu­ni­kation – dort haben wir seit einigen Jahren (national) fast nur noch flatrates. Das hat sich dadurch entwi­ckelt, dass die Kosten für ein Tele­fon­ge­spräch relativ zu den Kosten, die Infra­struktur bereit­zu­stellen gegen 0 gehen.
      Ob über den switch des DSL Providers 50MBit fließen, oder nicht, kosten den Provider nichts messbares mehr/​weniger, den switch zu betreiben jedoch einen konstanten Betrag.

      Seit mehreren Jahren prophezeie ich deshalb auch für den Ener­gie­sektor gestaf­felte flatrates – wie es die beim Internet schon länger gibt. Der Durch­bruch beim Internet und der Telefonie war auch sehr zäh…
      Die Situation für die Kraft­werke ist jedoch durchaus vergleichbar, die fixen Kosten, standby zu stehen und produ­zieren zu können über­steigen heute schon für viele Kraft­werke deutlich die variablen Kosten, haupt­sächlich für den Brennstoff.

      Gestaf­felte flatrates bei der Ener­gie­er­zeugung müssen dann jedoch zu zeit- bzw Angebot/​Nachfrage abhän­gigen Tarifen führen.

      Dazu müßte dann auch gehören, dass die Einspeisung von PV Strom in Abhän­gigkeit vom Bedarf vergütet wird.

      Wenn das gelingt – zum Nutzen der erneu­er­baren Energien und unserer Erde (na ja, so wirklich glaube ich nicht an den CO2 Hype, aber doch, dass wir unsere fossilen Resourcen schonen sollten – die sind zum verbrennen viel zu schade und werden lang­fristig für andere Aufgaben über­le­bens­wichtig sein) können wir von Prosumern sprechen.

      Und weils eine Diskussion werden soll, lass ich das jetzt erstmal so stehen

      LG jogi

    • Rainer

      Hallo Peter – @all

      klingt irgendwie wütend, wenn da Wut – „Emotionen” aufkommen, ist das aus meiner Sicht durchaus nach­voll­ziehbar. Die Frage ist aller­dings was läuft da tatsächlich „schief”.

      Wer sich die Mühe macht, an Hand eines Gesetzes (EEG und seine „Novellen”) nach­zu­voll­ziehen was da passiert, muss leider erkennen, was ursprünglich beab­sichtigt war, wurde mit Hilfe immer neuer Novel­lie­rungen in sein Gegenteil verkehrt. Doch Hand aufs Herz, welcher „Bürger /​In” liest den „sowas” ? Wer versteht auf Anhieb die juris­ti­schen Winkelzüge die darin enthalten sind ? Wie auch bei anderen Gesetzen, welche sehr direkt in das Leben der Betrof­fenen eingreifen, sind es ausschließlich Lobby­or­ga­ni­sa­tionen, welche sich aus ihren jewei­ligen „Beweg­gründen” im Vorfeld der Geset­zes­ent­stehung da einmi­schen. Die Ergeb­nisse sind entsprechend.

      Wenn es sich dann „plötzlich und uner­wartet” für einzelne oder Gruppen heraus­stellt – oh Gott, das betrifft ja mich und meine Inter­essen, dann, ja dann ist es längst zu spät.

      Im diesem spezi­ellen Fall, treffen gleich mehrere komplexe Sach­ver­halte zusammen. Ein tech­ni­scher und ein juris­ti­scher und ein fiska­li­scher lässt sich erkennen. Letzterer wurde von Anfang an mit „Bravour” geregelt. Was der Fiskus da von vorn­herein sehr routi­niert eingebaut hat, wir nun lediglich von anderen Grup­pie­rungen kopiert (allerlei Kosten die mit viel Fantasie zu Geld gemacht werden – teilweise reine fiktive Kosten, deren tatsäch­liche Höhe nicht wirklich messbar sind), „Obendrauf” die Steuer – womit der Staat zum Komplizen solcher Machen­schaften wird. Jede Verän­derung nach unten, bedeutet geringere Steu­er­ein­nahmen. Ich könnte das weiter aufdröseln, leider will das niemand so ganz genau wissen.

      Die Haltung sich nur noch über die Ergeb­nisse zu erregen, bringt leider nix. In diesem spezi­ellen Fall müssen erheb­liche Fach­kennt­nisse vorhanden sein um überhaupt mitdis­ku­tieren zu können. Jeder, der die nun hat oder geschickt für sich bean­sprucht, kann die „wütenden Bürger” nach belieben in seine Richtung treiben. Derzeit hat das „Ener­gie­estab­lishment” wieder „Fuß” gefasst. Obwohl der jährliche Export­über­schuss von Strom ganz erheblich ist (schlicht, weil einfach weiter produ­ziert wird was immer fossil ans Netz gehen kann), lässt sich der Angst­bürger problemlos einreden, wenn fossile Energie zurück­ge­fahren wird, droht der totale Kollaps. Angst macht wütend und es war schon immer opportun sich als Ziel die schwä­chere Partei – hier gleich der gesamten „Ener­gie­wende” entgegenzustellen.

      Das es ein sorg­fäl­tiges und schritt­weises „Ausstiegs­sze­nario” geben müsste (und selbst­ver­ständlich auch geben könnte) wird komplett hinter­trieben. Ausstieg bedeutet für die fossile Konkurrenz, eben weil sie recht große zentrale Einheiten in einem solchen Prozess verliert, schlicht Exis­tenz­be­drohung. Wessen Existenz ist da bedroht ? Pervers, durch die finan­zielle Abhän­gigkeit sind das (neben den üblichen anonymen Anlegern) Kommunen und Bundes­länder. Gele­gentlich müsste sich also auch der „Gesetz­geber” in eigene Bein schießen. Wie das alles ausgeht, kann gerade betrachtet werden.

      Ein weiteres Problem ist die Verteilung von privatem selbst bewohntem Grund­besitz. In D (anders, als bei unseren Nachbarn im Süden, ist Miet­ab­hän­gigkeit noch immer in der Mehrheit. Die bescheuerte Idee, wann wäre „unso­li­da­risch”, wenn man selbst eine PV auf seinem Dach betreibt und (inzwi­schen) einen von allen „Klein­ver­brau­chern” erzwungene Umlage kassiert, ist vom Anfang an ange­kommen. Wie überall spielt dabei auch eine nicht uner­heb­liche Portion Neid eine Rolle.

      All das funk­tio­niert bestens, weil bis auf wenige Spezia­listen, kaum einer da durch­blickt. Der „Rückzug” – dann züchte ich halt meine „solaren Tomaten” nur noch für mich auf meine „Scholle” (aka Dach), wurde längst durch ein ausge­klü­geltes „Novel­lie­rungs­system” erfolg­reich konter­ka­riert. Wer auf seinem Grund­stück einen Strom­an­schluss hat (auch wenn er den ungenutzt lassen möchte), ist für jede Art PV oder was auch immer, melde­pflichtig und kann als „Letzt­ver­braucher” seines privat erzeugten Stroms zur „vollen Dröhnung” sprich Steuern und Abgaben verpflichte werden. Was noch fehlt, sind „spanische Rechts­ver­hält­nisse”, dort darf ein Grund­stück auch ohne rich­ter­lichen Befehl, auf „illegale” PV-​Anlagen durch­sucht werden und der Leistung entspre­chende Nach­for­de­rungen erhoben werden. Als die damals bekannt wurde, hat das keinen hier gejuckt. Keine Strategie allen­falls Rück­zug­statik auf „unserer Seite”. Als ich hier bei Bloggern (vermutlich bis dahin als einziger) aufzeigte, das ALLE privaten PV-​Betreiber, sich zu ~2030 % durch Ankauf ihres gerade selbst erzeugten Stroms hundert­tau­sendfach zumindest selbst teil­fi­nan­zieren, hat das zunächst Ungläu­bigkeit ausgelöst – in einem Fall musste ich das ~dreimal erläutern bis der technisch-​juristischen Hinter­grund verstanden wurde. Danach nichts, kein Nutzen dieser „stillen Selbst­sub­vention” im täglichen poli­ti­schen Hickhack. 

      Nun will man ganz kleine Brötchen backen – notfalls auch illegal – eine schöner Rückgriff auf Spon­tie­zeiten „legal ? illegal ? scheißegal !” oder etwas beschei­dener „Guerilla-​PV” als Zwer­gen­auf­stand. Schöne Idee, doch wie ein gewisser Lenin oder was „Väterchen Stalin” schon bemerkte – Deutsche und Revo­lution ? – da müssten sie ja den „Rasen” betreten oder falls ein Bahnhof besetzt werden soll (warum auch immer) würden Deutsche brav die Bahn­steig­karte lösen, bevor sie ihren „Revo­luz­zer­pflichten” nachkämen. Die beiden hatten glasklar erkannt zu was der gemeine Deutschen eben nicht in der Lage ist (was ja auch irgendwie gut so ist, wenn man sich gewisse Ereig­nisse in anderen Ländern ansieht).

      Ja, erst, wenn die Lichter tatsächlich flackern, weil dann doch die fossilen Akkus langsam leer werden, wird klar sein, wer in einer endlichen Welt lebt, muss sich nicht wundern, wenn endlich Schluss ist.…

      Da das ein Problem unserer Enkel sein wird, müssen und „können” wir leider nix tun – schön das Michel­mützchen über die Augen und alles ist gut !

  3. Rainer

    Hallo jogi54,

    wie Du heraus­lesen kannst, habe ich noch keinen Speicher. Dafür messe ich seit einiger Zeit war meine „Kommu­ni­kation” so täglich „frisst”. Je nachdem wie lange ich den PC nutze (der haut mit zwei Monitoren ganz schön rein) liegt der Durch­schnitt bei ~3 kWh pro Tag – klingt nicht viel, bedeutet aber allein dafür ~1.100 kWh /​a

    Wenigstens diesen Teil hätte ich gerne „rund um die Uhr” – also über Speicher gepuffert – laufen. Ob sich eine größerer Speicher der auch andere Geräte versorgen kann „lohnt”, dass möchte ich heraus­finden bevor ich so ein Ding anschaffe. Die „ersten 30% Eigen­nutzung” habe ich sowieso immer ohne besondere Maßnahmen. Dafür sorgt sowohl meine ausschließ­liche el. Brauch­was­se­r­er­wärmung und natürlich auch meine rein el. Direkt­heizung – jeden­falls in der Übergangszeit.

    Tatsächlich möchte ich zunächst noch ohne Speicher meinen Eigen­bedarf weiter erhöhen. Durch konse­quente Nutzung von Zeit und Vermeidung von Bezugs­strom. Keine „Ws” mehr ins Netz, wenn ich die „irgendwie” in „natür­liche Speicher” wie WW-​Bereitung und oder Gefrier­schränke „umleiten” kann. Warum soll eine „A++” Gerät nach Sonnen­un­tergang bis ‑Aufgang Strom zapfen dürfen ? Dafür 12 Grad tiefer als gewöhnlich (-19 … ‑20°C) wenn die PV liefert. Kein teurer Bezugs­strom, wenn da eine Wolke im Weg ist. So in etwa das Konzept…

    Da die oben beschriebene Steuerung in allen Abgängen wie ein Zähler funk­tio­niert, werde ich bald wissen, was ich wie schalten soll. Das gibt auch vor, nach welchen Kriterien ich einen zukünf­tigen Speicher auslegen und wie ich den optimal entladen kann.

    • jogi54

      Hallo Reiner,
      die EDV ist auch bei mir ziemlich gefräßig. 2 x 27″ Monitor á max 30W und ein Laptop mit max 90W (na ja, da ich nicht spiele, braucht der selten soviel – auch daran bemerkbar, dass der Lüfter fast nie läuft, könnte ich auch mal messen.) Na ja, zumindest in der Heiz­pe­riode ist die Energie ja nicht verloren…

      Mit Strom ohne Not direkt Wärme mit einer Wider­stands­heizung zu erzeugen, finde ich, global betrachtet, als Frevel an. Das geht wesentlich effek­tiver per Wärmepumpe.

      Mit einem ausrei­chenden Batte­rie­speicher braucht man im Grunde keine smarthome Steuerung. Alles kann ohne große Rücksicht auf die Tageszeit dann laufen, wenn man es braucht – die Batterie sollte das hergeben.
      Rollladen zur Verschattung und winter­lichen Redu­zierung kann man auch einfacher steuern (ohne Verka­be­lungs­aufwand und zentraler Steuerung).
      Ein ordentlich isoliertes Haus braucht keine Raum­tem­pe­ra­tur­steuerung, jede Absenkung führt zu Mehr­ver­brauch und ist deshalb kontraproduktiv.

      Meines Erachtens ist smarthome im wesent­lichen Spielerei, und kann höchstens bei schlecht isolierten Häusern ein wenig Einspa­rungen an Heiz­energie bringen.

      Was du z.B. mit dem Gefrier­schrank vorhast, lohnt den Aufwand kaum, wenn überhaupt. Ein A++ Gefrier­schrank braucht ~1kWh/​l a, also ein 200l Gefrier­schrank braucht 200kWh/​a bzw. 0,55kWh/Tag oder 22,8W. Bei RT=20°C und innen ‑18°C,l errechnet sich ein Verlust von 0,6W/K.
      Ich nehme mal an, der Gefrier­schrank ist zur Hälfte gefüllt (100 l) und da Nahrungs­mittel zum größten Teil aus Wasser bestehen, Eis als Kälte­speicher. Um die Tempe­ratur um 2K abzu­senken, benötigt man dann 2,06kJ/kg K /​3,6 W/​kJ * 100l * 2K = 114,4W.
      Bei dann ‑20°C erhöhen sich die Verluste um 0,6W/K * 2K = 1,2W zu 24W. Die einge­spei­cherte Kälte reicht für 114,4W /​(22,8W + 0,5*1,2W) = 4,84h, bis der Gefrier­schrank wieder auf ‑18°C aufge­wärmt ist.
      Der Gefrier­schrank ist eine WP, deren Wirkungsgrad sich bei der Kühlung um 2K mehr um 4% verschlechtert. Das bedeutet dann, dass der Gefrier­schrank für ‑20°C statt 24,0W dann 24,96W benötigt. Das sind immerhin, bezogen auf die 22,8W 9,5% mehr.
      Aller­dings beschreibt das ja erst den Ener­gie­aufwand, um ‑20°C zu halten.
      Um auf ‑20°C in abseh­barer Zeit abzu­kühlen braucht es z.B. ‑24°C, das kostet die WP schon 10,7% Wirkungsgrad und der Verbrauch geht gegenüber ‑18°C um 28,2% auf 29,2W nach oben. Aber auch damit wirst du ca 31h brauchen, um von ‑18°C auf ‑20°C abzu­kühlen, um dann die Chance zu haben, die Kühlung für knapp 5h auszusetzen.

      Dann darf man noch betrachten, dass eine reale WP viel­leicht 50% des idealen Wirkungs­grades hat (ich habe erstmal mit dem theo­re­ti­schen Wirkungsgrad gerechnet). Das verschlechtert die Bilanz dann bezüglich des Abkühlens des Gefrier­gutes nochmals.

      Die smarthome-​Steuerung dafür dürfte anteilig 1W brauchen => 8,76kWh/a (solange der Gefrier­schrank in Betrieb sein darf, muss das Relais angezogen sein, und die Messung muss auch immer laufen).

      ——–

      Du siehst an diesem Beispiel im Ansatz, dass nicht jede Idee zu einem sinn­vollen Ergebnis führen muss.

      Vergleichbar ist das mit dem Auto­fahren – mit konstanter Geschwin­digkeit braucht man immer weniger, als mit Gasgeben und Rollen lassen.

      Im Gegensatz zu smarthome, halte ich eine voll­um­fäng­liche smartgrid Steuerung zusammen mit Batte­rie­spei­chern als deutlich ziel­füh­render. Voll­um­fänglich, wie schon beschrieben, u.a. auch mit Bezug bei Über­schüssen im Netz in die Batterie.

      LG jogi

      wenn du auf meinen Namen klickst, kommst du auf einen thread, in dem ich so alles beschreibe, was ich mir ener­gie­tech­nisch überlege, vieles auch unterwegs wieder verworfen und anderes reali­siert habe.

      jogi

      • Rainer

        1)
        Hallo jogi54,

        sorry ich habe erst gestern Deinen Beitrag von 28.10. gesehen. Diese Blog­software ist wenig über­sichtlich. Ein Grund warum ich bei mir „phpBB” Foren­software benutze. Wenn auch nicht perfekt, dort findet sich auch älteres Zeug relativ leicht wieder.

        Der Sinn des modischen „Smarthome” will sich mir ebenfalls nicht so recht erschließen. Nur beim heutigen Stand der Technik, möchte ich einfach „alles” genau wissen was da übers Jahr in meiner Anlage wirklich vorgeht. Das wiederum ist aber die Voraus­setzung für irgend­welche Verän­de­rungen. Bislang (neben Bastel­an­lagen) hatte ich keine Lösung gefunden. Etwas, was sowohl steuert /​regelt und möglich lückenlos und umfassend doku­men­tiert, was in einer geschlos­senen Anlage vorgeht, habe ich gesucht. Zu einem vertret­baren Preis und möglichst modular im Aufbau. Andere kaufen sich teuer Eisen­bahn­an­lagen mit allem pipapo – ich leiste mir in Kürze vermutlich das COMEXIO „Smart Home” ohne Angli­zismen geht ja heute nix mehr.

        Deine inter­es­santen Ausfüh­rungen in Sachen Gefrier­schrank sind hilfreich, über die Angaben zum Jahres­ver­brauch war ich mir schon im Klaren. Dennoch, neben der Warm­was­ser­be­reitung und E‑Heizung, sind das die einzigen Kompo­nenten die innerhalb von ihren Begren­zungen überhaupt eine Anpassung möglich machen. Das o.g. System erfasst von jedem dort einge­bun­denen Verbraucher, die Verbrauchs­daten. Keine Über­ra­schungen mehr – mich inter­es­sieren exakte Lang­zeit­werte einfach so. Meine 5 Jahren vorhanden beiden Smart­meter des EVU müssen dank fehlender Daten­in­fra­struktur weiter wie jeder „Ferraris-​Zähler” von „Hand” abgelesen und hand­schriftlich erfasst werden (was ich ein Jahr lang einmal täglich getan habe). Im Prinzip täglich, möglich zur selben Uhrzeit insgesamt 5 Zählerstände !

        Das, bei einem Messgerät, welches die kWh mit einer Genau­igkeit von je 10.000 Einzel­schritten erfasst. Dies soll sich nun ändern – schlicht mittels einer von den Verbrauchs­zählern unab­hän­gigen Anlage. Die Parameter die erfasst werden, dienen in einem frei anpass­baren System gleich­zeitig zur Steuerung bzw. Regelung aller dort erfassten Kompo­nenten. Etwas, was sonst nur mit aufwen­digen Forschungs­ein­rich­tungen in speziell dafür präpa­rierten Häusern möglich war. 

        Das eine solche Anlage auch von „außen” über Smart­phone & Co dirigiert werden kann, hat für mich einen voll­kommen unter­ge­ordnete Bedeutung. Das dies im Haus über Smart­phone & Co und selbst­ver­ständlich allen ange­schlos­senen PC möglich ist, ist deren Haupt­be­deutung (jeden­falls für mich). Welche möglichen und sinn­vollen Steue­rungs­sze­narien sich daraus ergeben, genau das möchte ich ja heraus­finden. Besonders inter­essant scheint mir die Größe eines Speichers, welch sich damit eben nicht nach „pi mal Daumen” ergeben wird.

        • jogi54

          Hallo Rainer,

          leider bin ich nicht Mitglied des Computer Club Worms e.V. (wäre von Köln aus etwas weit …), sonst hätte ich das Thema COMEXIO gerne dort mit dir weiter­dis­ku­tiert – ich denke, das und vieles mehr, was wir hier bisher austau­schen, ist sowas von OT relativ zum Blogthema, dass ich das eigentlich hier nicht weiter­führen will. Auch, weil es andere an diesen Themen Inter­es­sierte nicht erreichen kann/​wird.

          Mit dem COMEXIO wirst du sicher auch S0 Impulse deiner Zähler erfassen können, dann kannst du ggf. sekun­den­genau verfolgen, was in deinem Haus so passiert 😉 Wenn man sma WR hat, geht sowas z.B. auch mit dem sma home manager.

          zu 2) noch was Generelles

          So, wie wir bisher immer einen viel größeren Kraft­werkspark hatten, als benötigt, und sich zudem mehr oder weniger alle Kraft­werke an der Frequenz­stützung betei­ligen mussten (Vollgas geht da nicht, nur fast Vollgas), so muss das auch mit denn EEN Erzeugern werden.

          Bei den WKA sind sie schon seit ca 2 Jahren dran, die Rege­lungen auch für Primär-​/​Sekundärregelleistung und Minu­ten­re­serve umzubauen. Nach meinen Infor­ma­tionen soll das auch ganz gut funk­tio­nieren. Einge­setzt wird es jedoch nicht, weil die gesetz­lichen Rahmen­be­din­gungen bezüglich der Vergütung da massiv dage­gen­sprechen – Bereit­stellung von Regel­en­ergie ist bisher für EEN Erzeuger noch gar nicht vorgesehen.

          Ich werde mich bei dir per email melden 😉

          LG jogi

          • Rainer

            Hallo jogi54,

            im allge­meinen Interesse versuche ich mich kurz zu fassen LOL

            Wir sind beim CCW dabei den Bereich „Rasberry PI” auszu­bauen. Das betrifft auch den Teil des Forums der sich damit befasst. Dort werden wir eine „begrenzte” Benutz­er­mit­glied­schaft” einrichten. Meint, es können Dialoge statt­finden – eng begrenzt – Benut­zer­bei­träge werden moderiert und erst nach Frei­schaltung öffentlich. Warum ? Ich habe in den letzten Jahren einschlägige (anonyme) Erfah­rungen in einigen poli­ti­schen Foren gesammelt. Verheerend, was einige Trolle da veran­stalten. Alles ist zwar mit Politik verknüpft, aber uns – mir – geht es haupt­sächlich um sachlich disku­tierte tech­no­lo­gische Hinter­gründe – ausge­tauscht unter höfliche „spre­chenden” Partnern, denen man zwar niemals leib­haftig begegnet, aber die dennoch wenigstens wie gut Bekannte behandelt werden sollen. Da hilft (meinen Erfah­rungen nach) nur eine rigorose Durch­setzung vom „Hausrecht” was leider oft mit Zensur verwechselt wird. 

            Zustän­diger Admin und Moderator” dort werde nicht ich selbst sein. Daher werden wir in nächster Zeit erst alles nach und nach orga­ni­sieren. Wenn sich das über eine separate Benut­zer­gruppe bewährt, könnte man das sicher auch etwas vom Thema her ausweiten. Das ist jeden­falls meine Hoffnung. Zum Thema Steuerung im Umfeld von privater PV gibt es wenig konkretes. Meist verlieren sich nützliche Infor­ma­tionen in einem Wust von nutzlosen Diskus­sionen. Den Versuch das zu ändern ist es sicher wert. Notwendige Diskussion und nützliche Infor­mation sollen streng vonein­ander getrennt laufen. 

            Schon dieser hiesige Austausch hat zumindest mir etwas gebracht, ich kenne bislang nur die Sunny Box von SMA. Dort werden meine Daten auf einen Server hoch­ge­laden und ich erhalte „auf Wunsch” täglich eine E‑Mail mit den Ergeb­nissen. Davon möchte ich völlig unab­hängig sein. Meine Daten gehören mir – ausschließlich mir – klingt etwas seltsam, aber ich möchte mit meinen Daten völlig unab­hängig von Dritten tun und lassen was mir gefällt. Das gilt auch für die Verbrauchs­daten (des Zählers) die an das EVU gehen. Da liese sich sicher ein „Daten-​Telegramm” verschlüsselt und nur für die Abrechnung absendbar einrichten. Das wäre ein eigenes Thema wert – warum soll das EVU mehr meiner Verbrauchs­daten erhalten, als dies bisher für die Abrechnung notwendig war – gern auch monatlich, das würde so manchem helfen den finan­zi­ellen Überblick zu behalten – das sollte jetzt aber reichen.…

            Mit sonnigen Grüßen vom doch noch leicht vergol­detem Oktober

            Rainer
            PS mit einem Klick auf meinen Namen geht es oft zu einem themen­nahen Bereich

      • Rainer

        2) @jogi54

        Nachdem ich im „Haus­tech­nik­Dialog” nach­ge­lesen habe, muss ich fest­stellen, auch Du verfolgst Deine Ideen ohne unnötige Kompro­misse. Ein Haus mit Dämm­ele­menten aus dem Kühl­hausbau zu dämmen, zeigt – so erscheint es mir – Du gehst auch eher unkon­ven­tio­nelle Wege und soweit ich das beur­teilen kann mit Erfolg. Ich hatte das „irgendwo” schon mal gelesen, nun weiß ich wen ich da fragen gekonnt hätte. Diese Elemente wären gewiss auch für die Dach­dämmung geeignet gewesen. Mit einer „zivilen” Kaschierung kännte ich mir das auch als „Fertig­fassade” gut vorstellen (nicht das Deine Ausführung mir so nicht gefällt). 

        Im übrigen hatte einer der andern Schreiber dort Probleme mit fehlenden Dach­über­ständen. Die hatte ich auch und zudem wollte ich zumindest bei „Süddach” die Fläche so vergrößern, das die Modul-​Indachanlage möglichst ohne nutzlose Flächen­an­teile auskommt. Ich habe einfach die PU-​Fertigelemente zu ca. 1/​3 über­stehen lassen und dann über die darauf verschraubten Rahmen – und die darunter – diese Flächen stabi­li­siert. sehr haltbar und stabil. Ein obsoleter Schorn­stein und ein Dach­fenster sind all dem zum Opfer gefallen. Nun ja.…

        Worin ich mir sicher bin, ohne eine Verän­derung von vielen noch als „normal” empfunden Verhal­tens­weisen müssen sich alle möglichst früh trennen. 

        Nur mit allein der Produktion von Energie – speziell durch sog. „EE” ist eine Anpassung an eine „unsere” endliche Welt nicht machbar. Wer nicht rigorose Einspa­rungen auf allen denkbaren und noch undenk­baren Feldern als festen Bestandteil einer „Ener­gie­wende” einplant und auch durch­führt, wird damit güns­ti­gen­falls noch 12 Gene­ra­tionen durchkommen. 

        Den Blödsinn, den so mancher zu allen Themen was dies angeht verbreitet. Darunter Zweifel am (teil)menschengemachten „Klima­wandel”, an extremen Erhöhung von CO2 und anderen „klima­re­le­vanten” Gasen. Dazu gehört auch die irren Annahme, eben nicht nur einen Teil der heute als „normal” ange­se­henen Ener­gie­ver­schwendung mit EE plus weiterem Anstieg ersetzen zu können, sondern VOLL ersetzen zu können. Das man dies „besser mit vielen, vielen AKW schaffen könnte oder gleich bei Braun­kohle belassen sollte, weiß in den aller­meisten Fällen nicht von was er /​sie da phan­ta­siert. Ein Blick auf die AKW-​Weltstromproduktion müsste mindestens Zweifel zur Folge haben. Schon mit minimalem Verstand kann man das verstehen, aller­dings muss man sich dazu erst einmal das notwendige Wissen aneignen. Einfach nach­plappern, was die einschlä­gigen „Echo­kammern” dazu meinen, reicht gewiss nicht aus.

        All diese Igno­ranten, die sich das Thema auf die eine oder andere Weise schön­reden, es igno­rieren oder gar gegen notwendige Verän­de­rungen offen kämpfen, haben eine Vorteil, wenn wie es im engli­schen so drastisch heißt „when the shit hits the fan” sind sie inzwi­schen entweder schon tot oder kurz davor. „Ausbaden” müssen das allein unsere Nach­kommen. Wer wissen will wie das ungefähr aussieht, kann ja gerne mal die Welt­ge­genden aufsuchen, wo es schon Heute die Verhält­nisse von Morgen zu „besich­tigen” gibt. Das derzeit schon wenigstens 900 Millionen Menschen nur knapp am täglichen Hungertod vorbei schrammen, sollte allen zu denken geben, welch sich mal genau ansehen, wie viel Energie im Sektor Nahrungs­er­zeugung – Transport usw. allein schon verbraten wird, Es ist auch jetzt schon zum Angst­haben „genug”…

        Mit sonnigen Grüßen

        Rainer

  4. Rainer

    Was die zukünf­tigen Spei­cher­kosten angeht, scheint „Batte­rie­speicher für PV-​Strom werden bald rentabel” (2016.05.18) langsame „Bewegung” nach unten voraus­zu­sehen. Es lohnt sicher darauf zu warten.

    Was meinen Vertrag angeht, werde ich eher wenig Probleme nach dessen Been­digung (+15 Jahre) haben. Mit ~86 ist „Zukunfts­planung” voraus­sichtlich doch etwas eingeschränkt..

    Nun ich kümmere mich erst mal um eine Verbes­serung der Eigen­ver­brauchs­quote ohne Speicher. Womöglich nicht ganz ohne, wenn ich wenigstens alle kleineren „Dauer­läufer” rund um die Uhr „solar” versorgen könnte .… 

    Wenn ich da etwas mehr vorweisen kann, werde ich das dokumentieren

    • Frank Urbansky

      Gern, würde mich auch interessieren.

  5. jogi54

    Hallo Rainer,

    ich habe „nur” 7,44kWp, zudem noch Ost/​West Dach, Jahres­ertrag ~5050kWh/​a und eine große LiFeYPO4 Batte­rie­anlage, 20kWh/​16kWh, 3 x 5kW WR.
    Ich weiß, jetzt kommt … das rechnet sich nie … ja.

    Mein Interesse war und ist, heraus­zu­finden, wie groß ein Speicher praktisch sein muss, wie weit man damit bezüglich Autarkie kommt und welche Neben­ef­fekte es gibt.
    Mein Verbrauch liegt bei 3000kWh/​a, was durch­schnittlich 8,3kWh/Tag bedeutet.

    Mit diesem großen Speicher habe ich keinen Bezug, solange der Mittelwert der PV-​Erzeugung über 34 Tage mindestens meinem Verbrauch entspricht. Das geht von ca. Mitte Februar bis Mitte Oktober. Dabei kann ich den Strom gänzlich unab­hängig von der Tageszeit nutzen.
    Für den Elek­triker: trotzdem gibt es auf Grund von Netz­schwan­kungen, die dadurch zustande kommen, dass Nachbarn Geräte ein/​ausschalten, zu einem durch­schnitt­lichen Bezug von 0,20,5Wh/Tag. Da scheinen die Batterie-​WR offen­sichtlich nicht schnell genug zu sein.

    Des weiteren haben die drei Batterie-​WR natürlich auch einen Eigen­bedarf, 27W im Normal­be­trieb, 7W im Standby. Wenn man 27W durch­gängig für die 3 WR ansetzt, sind das 709kWh/​a. Dazu kommen bei der LiFeYPO4 Batterie noch die Verluste von 576kWh/​a, das sind gesamt max. 1285kWh/​a, bzw 3,5kWh/Tag. Das ist natürlich sehr viel, über die tatsäch­lichen Verluste kann ich leider nichts genaues berichten, da die Batte­rie­anlage von Anfang an fehler­be­haftet war, nie wirklich dauerhaft durchlief und jetzt kurz vor der Rück­weisung liegt.

    Mit den gewon­nenen Erkent­nissen wird der Ersatz sicherlich deutlich kleiner, aber trotzdem noch größer, als die üblichen 4kWh Kapazität, derzeit peile ich ca. 10kWh brutto und 3x3kW WR an. Außerdem habe ich vor, die PV in etwa zu verdoppeln auf einen Jahres­ertrag von 10.000kWh/a. Für beides habe ich noch etwas Zeit, um jetzt das Optimum für meinen zukünf­tigen Bedarf – eine WP kommt auch noch dazu – zu ergründen.

    LG jogi

  6. Rainer

    Wieder mal ein schöner neuer Begriff – zum Glück gibt es ja Tante Google und WIKIPEDIA:

    Mit dem Kofferwort Prosumer (engl.), später germa­ni­siert zu Prosument, wird zunächst ein Verbraucher (engl. (end) consumer) bezeichnet, der profes­sio­nellere Ansprüche an ein bestimmtes Produkt stellt (sprich: ein Produkt mit einem gewissen profes­sional grade (engl.) erwartet) im Vergleich zum durchschnittlichen … 

    Ob sie das sind die ganz normalen „Consumer” – sozusagen im zweiten Leben Prosumer ? Da habe ich erheb­liche Zweifel. Nicht unbedingt von der Konsu­men­ten­seite aus. Eher schon von der rund um die Uhr Beein­flussung durch allerlei Medien. Solange es noch viele, viele Menschen gibt, die ohne lange über „Renta­bi­lität” praktisch jeden Sche… kaufen und dann plötzlich bei der Anschaffung einer PV am großen Rad eben dieser „Renta­bi­lität” drehen, wird das nix mehr.

    Wer sich nicht intensiv mit dieser Materie beschäftigt, hat meist keine „belastbare” Meinung. Schon der nächste x‑beliebige Kritiker lässt das „Rohr im Winde schwanken”. 

    Für alle – da wiederhole ich mich – die bis einschließlich 2008 eine PV ans Netz gebracht haben, ist ein Speicher völlig unren­tabel. Dieser Klientel wird wohl kaum die relativ ertrag­reichen Vergü­tungen in Gefahr bringen. Da deren PV-​Anlagen deutlich teurer waren, kann ich das auch sehr gut verstehen. Das sollen immerhin ? ~ 700 bis 800.000 private Anlagen sein. Leider gibt es da nirgendwo exakte Zahlen – oder ich habe die noch nicht gefunden…

    Ab 2009 bis 2012 gab es sogar (MwSt. pflich­tiges) Geld für den „Letzt­ver­braucher” (aka Endver­braucher) der Energie aus der eigenen PV im Über­schus­s­ein­spei­se­ver­fahren bezieht. Erstaunlich, einige dieser „Gene­ration”, haben davon bislang keinen Gebrauch gemacht und sind weiter tumbe Voll­ein­speiser für die sich ebenfalls kein Speicher rechnet. Also ich kann ihn auch mit der ganz großen Lupe nicht sehen, den „Prosumer”.

    Ohne Speicher ist das Ganze noch nicht­einmal eine „halbe Sache”. Wer bei diesen Preisen über die Anschaffung nachdenkt, dem kommen schon gewisse Zweifel an der Renta­bi­lität. Von der Obrigkeit geneh­migte Förderung spart alle aus, welchen nicht gleich eine komplette „PV – Spei­cher­kom­bi­nation” einkaufen. Was die „Latte” – die Entschluss­schwelle – deutlich höher setzt. Gut durch­dacht, schließlich will „man” ja keine weitere unbe­herrschbare dezen­trale Konkurrenz „heran­züchten”. Wer gut mit dem Gesetz­geber „verdrahtet” ist, kriegt das auch hin. 

    Bleibt auf „unserer Seite” nur wenig Möglichkeit. Eine davon wäre, eine wirklich smarte Steuerung, die möglichst KEINE „Ws” zum Billig­tarif in öffent­liche Netz einspeist. Das bedeutet, man nehme eine geeignete sehr smarte Steuerung und regle ab der Inbe­trieb­setzung einer aktuellen PV vom Anfang an ganz gezielt was wann zu geschehen hat. Diese Steuerung gibt es, ich will aller­dings nicht nochmal deren Namen hier nennen. Das habe ich schon einmal beim http://​www​.der​-ener​gie​spar​meister​.de/​?p=999 getan – der Beitrag (meine Antwort) dort wartet aller­dings noch auf seine Freigabe. 

    Auch wenn eine solche Steuerung extra kostet, wird sich diese sicher rechnen, wenn auch mit vermutlich längerer Amor­ti­sa­ti­onszeit. Diese modulare Anlage kann erweitert werden und soweit ich das ohne (bisherige) prak­tische Erfahrung sagen kann, so ziemlich alles im Haus steuern und regeln bis hin zu den Geschichten mit Smart­phone & Co.

    Da ich schon länger mehr mit meiner ~11 kWp Anlage anfangen möchte und hoffe in den Sonnen­mo­naten mit je ~1.000 kWh Ertrag in die Nähe der Autarkie kommen möchte, ist eine feine Regelung und als zweiter Schritt, ein geeig­neter Speicher unum­gänglich. Nun kann ich das berufs­be­dingt „selbst in die Hand” nehmen. Das können leider nur wenige. Daher wäre es an der Zeit, dass die Solateure (meist auch gleich­zeitig Elek­tro­in­stal­la­teure) da ihren „Prosumern” ein entspre­chendes Paket anbieten können. 

    Meine Rechnung ist einfach, jede einge­sparte kWh ist längst mehr wert, als die kärgliche Einspei­se­ver­gütung. Bei mir und allen die Anlagen von 2009 bis 2012 haben, kommt noch die 30 und über 30 % Vergütung durch den Letzt­ver­braucher an sich selbst hinzu. In meinem Fall ist der finan­zielle Reiz entweder bis einschließlich 30% Vergütung 0,1236 € /​kWh plus der Bezugs­preis für Tag- oder Nacht­tarif über 30% 0,1674 plus der Bezugs­preis für Tag- oder Nacht­tarif. So ist eine durch Eigen­ver­brauch einge­sparte kWh (von „Natur­strom”) beim mir am Tag 36 bis ca. 41 Cent wert. Statt den Strom für 0,2874 € einzu­speisen beträgt das rech­ne­rische Plus zwischen +7 bis +12 Cent, als einge­speister und womöglich „unge­liebter” Strom. Klar, ich zahle auch für den Eigen­bedarf MwSt. schließlich bin ich ja Produzent und „Letzt­ver­braucher” in perso­nal­union. Die 30% und leicht darüber erreiche ich sowieso problemlos und ich stehe lediglich einem „Single­haushalt” vor. Das war eine kleine Anregung an alle (2009 bis 2012), die noch könnten aber irgendwie.…

    Auf funk­tio­nie­rende „Smart­meter” warten ist wie das „Warten auf Godot” :

    Estragon: Komm, wir gehen!
    Wladimir: Wir können nicht.
    Estragon: Warum nicht?
    Wladimir: Wir warten auf Godot.
    Estragon: Ah!

    • Frank Urbansky

      Du hast natürlich absolut recht. Ich bekomme jedoch schon jetzt haufen­weise Anfragen von Leuten, deren EEG-​Förderung in einigen Jahren ausläuft. Denen sage ich: Abwarten, Tee trinken und warten, dass die Spei­cher­preise weiter fallen. Den Rest erledigt die Digi­ta­li­sierung und so was wie Blockchain.

  7. jogi54

    Da fehlen für eine echte Teilnahme am Regel­en­er­gie­markt die Kompo­nenten „Netz­stützung durch Einspeisung aus der Batterie” und „Netz­stützung durch Bezug in die Batterie bei Über­schüssen, besonders von WKA”.

    lg jogi

    • Frank Urbansky

      Das sitmmt, dafür sind die viel zu klein. Aber vieleicht könne es virtuelle Kraft­werke richten, der Digi­ta­li­sierung sei dank.

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