Die Zukunft der Ölheizung wird ja von vielen in Frage gestellt. Fossiles Öl ist so oder so endlich. Schön wäre es jedoch für den Handel und die Heizgerätehersteller, wenn die Technik und die Logistik weiterhin gebraucht werden könnte – mit einem quasi erneuerbaren Heizöl. Forscher haben nun ein paar kleine Puzzleteile dafür zusammengefügt.
Denkbar als Heizölersatz sind sowohl Hydriertes Pflanzenöl (HVO) als auch Fettsäuremethylester (FAME), besser als Biodiesel bekannt. Beide haben wegen ihrer Abstammung von pflanzlichen Produkten mehrere Nachteile gegenüber Heizöl aus mineralischen Quellen. Die Lagerstabilität ist bei FAME nicht so hoch, etwa durch Ablagerungen der Brennstoffe in Tank und seinen Komponenten. Bekannt ist diese Phänomen von länger gelagerten Biodiesel-Komponenten der 1. Generation, die meist aus Raps hergestellt werden.
Forscher des Oel-Waerme-Instituts (OWI) aus Herzogenrath haben nun getestet, inwieweit sich HVO sowohl als Brennstoff als auch in höheren Beimischungen für die Ölheizung geeignet ist. Aus technischer Sicht ist HVO für eine Beimischung zu Brennstoffen wie schwefelarmem Heizöl prinzipiell geeignet. Es ist vollhydriert und gesättigt und verspricht daher eine stabile Lagerung über längere Zeiträume. Dennoch machten die Forscher in ihren Testreihen wesentlich neue Erkenntnisse.
Mit Hydrotreating, einem technischen Verfahren unter Einbindung von Wasserstoff, wurden zum Beispiel Pflanzenöle stabiler und haltbarer. Ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften ähneln Mitteldestillaten wie Heizöl EL oder Dieselkraftstoff. Mit einer Isomerisierung, also einer neuen Anordnung der Atome im Molekül, wurde zudem bei HVO erreicht, dass es bis ‑35 °C flüssig bleibt.
Normales Heizöl ist schon ab Temperaturen von ‑12 °C nicht mehr betriebsfähig, da es dann den Cold Filter Plugging Point (CFPP) erreicht. Das ist der Punkt an dem das Paraffin ausflockt und HEL nicht mehr filtergängig wäre wird. Bei der Lagerung dürfte dieses Problem nie auftreten, da diese frostfrei erfolgen muss. Jedoch ist aus der Vergangenheit, insbesondere aus dem harten Winter 2012/2013 bekannt, dass in der Logistik genau dieses Problem auftrat und HEL nicht ausgeliefert werden konnte. …Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 05/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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