Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2017 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um etwas mehr als 1 Prozent ansteigen und eine Gesamthöhe von etwa 13.600 Petajoule (PJ) oder rund 464 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen. Diese Schätzung veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Basis der Daten für die ersten neun Monate des laufenden Jahres.
Nach neun Monaten erreichte der gesamte Energieverbrauch in Deutschland eine Höhe von 9.971 PJ beziehungsweise 340,2 Mio. t SKE und lag damit um 1,9 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für den Verbrauchsanstieg ist vor allem die positive Konjunkturentwicklung sowie die etwas kühlere Witterung zu Beginn des Jahres verantwortlich. Bei den erneuerbaren Energien führten im Wesentlichen gute Windverhältnisse an Land und auf See sowie eine leicht höhere Zahl von Sonnenstunden zu einer weiteren Zunahme der Stromeinspeisungen.
Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 2,6 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen praktisch alle Produkte bei: Der Verbrauch von Flugkraftstoff erhöhte sich um knapp 6 Prozent. Diesel-und Ottokraftstoffe lagen mit 3,1 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent im Plus. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen Zuwachs von gut 5 Prozent und die Rohbenzinlieferungen an die chemische Industrie stiegen um knapp 2 Prozent.
Der Verbrauch von Erdgas lag 9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Hauptursache für den Anstieg war der Mehreinsatz von Erdgas in den Kraftwerken zur Strom-und Wärmeversorgung. Zuwächse verzeichnete der Erdgaseinsatz auch in der Wärmeversorgung und in der Industrie.
Der Verbrauch an Steinkohle sank um 7,6 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken kam es ‑vorrangig infolge einer stärkeren Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und Erdgas ‑zu einem Minus von 12,5 Prozent. Die Eisen-und Stahlindustrie erhöhte den Einsatz von Kohle und Koks dagegen um 2,3 Prozent.
Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um gut 2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die Zunahme ist auf eine verbesserte Kraftwerksverfügbarkeit zurückzuführen. Die Sicherheitsbereitschaft verschiedener Braunkohlenkraftwerke wird den Braunkohleneinsatz zur Stromerzeugung in den kommenden Jahren um rund 15 Prozent zurückgehen lassen.
Bei der Kernenergie kam es wegen veränderter Revisionsplanungen zu einem Minus von 13,5 Prozent.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 um 5,3 Prozent. Die Biomasse konnte ihren Beitrag um 3 Prozent steigern. Die Stromeinspeisung aus Windanlagen nahm deutlich um 21 Prozent zu. Beim Strom aus PV-Anlagen kam es zu einem Zuwachs von 5 Prozent. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank gegenüber
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