Biokraftstoffe der ersten Generation kamen noch nie aus der Diskussion heraus. Ihre Nachhaltigkeit galt und gilt als umstritten, ihr volkswirtschaftlicher Nutzen ebenso.
Hinzu kommt die mangelnde Effizienz – auch aufgrund der höheren Preise landwirtschaftlicher Produkte bei der Herstellung, die sie gegenüber mineralischen Produkten teurer machen. Die EU will zudem mit einer rigiden Regelung ihren Marktanteil beschränken. Hat ihr letztes Stündlein geschlagen? Wohl kaum. …
Zunächst erst einmal – sehr ernüchternde – Zahlen: Der Ethanolanteil am Benzinabsatz geht weiter zurück. 2017 sank er auf 1,16 Millionen Tonnen. Die deutsche Bioethanolindustrie war davon in diesem importintensiven Markt noch stärker betroffen. Ihre Produktion sank auf 0,67 Millionen Tonnen. Das waren 8,8 Prozent weniger als 2016.
Beim Biodiesel sieht es absatztechnisch etwas besser aus. Der blieb 2017 mit 2,0 Millionen Tonnen nahezu stabil. Allerdings leidet die heimische Biodieselindustrie unter staatlich gestützten Importen aus Argentinien und Indonesien. Das lässt die Preise unter ein für europäische Produzenten verträgliches Maß fallen. Allein von September 2017 bis Februar 2018 sanken sie um 12,3 Prozent. Diese Importe werden vermutlich mit Strafzöllen belegt …
Ein Problem wäre also, wenn auch zeitversetzt, gelöst. Ein anderes jedoch nicht. Nach der neuen Renewable Energy Directive II (RED II) der EU stehen diese Biokraftstoffe, die bisher der einzig nennenswerte Beitrag des Verkehrssektors zur Energiewende sind, vor großen Umbrüchen. Die EU will ab 2020 sogenannte fortschrittliche Biokraftstoffe fördern und E‑Mobilität deutlich besserstellen. …
Dabei ist noch keineswegs klar, wie hoch das Ziel für erneuerbare Energien im Verkehr ausfallen soll. Derzeit kursieren drei Versionen, je eine von der EU-Kommission, vom EU-Parlament und vom EU-Rat. Die Kommission bevorzugt dabei die radikalste Lösung: Sie will in Zukunft keinerlei konventionelle Biokraftstoffe. Das Parlament will diese auf maximal zwei Prozent beschränken, was einer Halbierung des Marktanteils entspräche, und der Rat auf 1,1 Prozent. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 09/2018 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Wie die Wärmewende den Fachkräftemangel befeuert, zeigt Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
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