Die aktuelle Krise lässt wieder die Selbstversorgung der Immobilien mit Energie interessant werden. Für Strom kommt Dach-Photovoltaik infrage. Doch die Investition ist zunächst teuer und bisher auch noch politisch über Maßen reguliert. Dennoch setzen schon heute Immobilienverwalter und ‑besitzer auf diese Lösung. Ein Vorteil: stabile Preise auch in der Zukunft für einen Teil der Energieversorgung.
Einfach ist es nicht, derzeit an PV-Module zu kommen oder an die Handwerker, die sie installieren könnten. Europaweit haben viele Länder ihre PV-Ziele angehoben. Der Ukrainekrieg hat die Nachfrage nochmals deutlich angekurbelt. Hohe Strompreise tun ihr übriges. Und der Boom wird nicht abnehmen: Die Europäische Kommission plant bis 2030 den Ausbau neuer Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 420 Gigawatt (GW). Brancheninsider gehen davon aus, dass dies noch durch private Initiativen übertroffen wird und rechnen mit gut 670 GW. Dabei gibt es nur wenige nennenswerte europäische Hersteller von PV-Modulen, darunter Meyer-Burger, Solarwatt, Heckert und Soluxtec. Immerhin haben mehrere Unternehmen den Aufbau neuer Kapazitäten angekündigt.
PV ist schon lange kein europäisches, geschweige denn deutsches Geschäft mehr. Drei von vier PV-Modulen kommen heute aus China. Dort liegen Know-how (auch wenn Deutschland in der Forschung nach wie vor führend ist), Rohstoffe und letztlich die nötigen Produktionskapazitäten. Gelingt es Europa nicht, hier eigene Kapazitäten aufzubauen, droht eine erneute Energieabhängigkeit – von China. Das wird die Versorgungslage mit Modulen hierzulande nicht verbessern. Denn geliefert wird dorthin, wo am meisten bezahlt wird. Und das sind derzeit die großen PV-Märkte Nordamerika und eben China und Ostasien selbst. …
Gekürzt. Geschrieben für Immobilienwirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 12/2022. Gratis testen unter https://www.haufe-immobilienwirtschaft.de
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