Für die Nachrüstung von Steildächern mit PV gibt es Leichtbaumodule. Foto: Frank Urbansky

Strom vom Dach – Licht und Schatten

von | 27. Dezember 2022

Die aktuelle Krise lässt wieder die Selbst­ver­sorgung der Immo­bilien mit Energie inter­essant werden. Für Strom kommt Dach-​Photovoltaik infrage. Doch die Inves­tition ist zunächst teuer und bisher auch noch politisch über Maßen reguliert. Dennoch setzen schon heute Immo­bi­li­en­ver­walter und ‑besitzer auf diese Lösung. Ein Vorteil: stabile Preise auch in der Zukunft für einen Teil der Energieversorgung.

Einfach ist es nicht, derzeit an PV-​Module zu kommen oder an die Hand­werker, die sie instal­lieren könnten. Euro­paweit haben viele Länder ihre PV-​Ziele angehoben. Der Ukrai­ne­krieg hat die Nachfrage nochmals deutlich ange­kurbelt. Hohe Strom­preise tun ihr übriges. Und der Boom wird nicht abnehmen: Die Euro­päische Kommission plant bis 2030 den Ausbau neuer Photo­vol­ta­ik­an­lagen mit einer Leistung von 420 Gigawatt (GW). Bran­chen­in­sider gehen davon aus, dass dies noch durch private Initia­tiven über­troffen wird und rechnen mit gut 670 GW. Dabei gibt es nur wenige nennens­werte euro­päische Hersteller von PV-​Modulen, darunter Meyer-​Burger, Solarwatt, Heckert und Soluxtec. Immerhin haben mehrere Unter­nehmen den Aufbau neuer Kapa­zi­täten angekündigt.

PV ist schon lange kein euro­päi­sches, geschweige denn deutsches Geschäft mehr. Drei von vier PV-​Modulen kommen heute aus China. Dort liegen Know-​how (auch wenn Deutschland in der Forschung nach wie vor führend ist), Rohstoffe und letztlich die nötigen Produk­ti­ons­ka­pa­zi­täten. Gelingt es Europa nicht, hier eigene Kapa­zi­täten aufzu­bauen, droht eine erneute Ener­gie­ab­hän­gigkeit – von China. Das wird die Versor­gungslage mit Modulen hier­zu­lande nicht verbessern. Denn geliefert wird dorthin, wo am meisten bezahlt wird. Und das sind derzeit die großen PV-​Märkte Nord­amerika und eben China und Ostasien selbst. …


Gekürzt. Geschrieben für Immo­bi­li­en­wirt­schaft. Der voll­ständige Beitrag erschien in der Nummer 12/​2022. Gratis testen unter https://​www​.haufe​-immo​bi​li​en​wirt​schaft​.de

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Der Smart Meter Rollout soll helfen Strom zu sparen und Lasten zu kappen. Das könnte Mietern und Verwaltern deutliche finanzielle Vorteile bringen. Doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Zudem wären bei einer Einbindung der Wärmeversorgung in den Rollout die...