Firmenchef Andreas Müller vor der Steuereinrichtung der Anlage und dem Stromspeicher (hinten).

Green Factory Allgäu: Wärme­pumpe heizt Produktionshalle

von | 24. Juni 2016

Im Neubau, insbe­sondere bei Einfa­mi­li­en­häusern, gehören Wärme­pumpen längst zum Standard. Jeder dritte Neubau in diesem Segment setzt auf die umwelt­freund­liche und effi­ziente Tech­no­logie. Doch bei größeren Anwen­dungen sind gute Beispiele rar. 

Eines findet sich in Unger­hausen im Unter­allgäu. Dort sitzt der Haus­tech­nik­spe­zialist Alois Müller (nicht zu verwechseln mit der gleich­na­migen Großmolkerei).

Der Hallen­neubau, in denen die Firma Groß­wär­me­pumpen produ­ziert, sollte für das Unter­nehmen gleich­zeitig Showroom sein. Und so wird das Gebäude mit zwei Grund­was­ser­wär­me­pumpe sowie einer sich selbst reini­genden PV-​Anlage mit 833 kWp versorgt. Über­flüs­siger PV-​Strom wird zudem zur Stick­stoff­pro­duktion genommen, womit ein für die Produktion unent­behr­licher Laser­schneider gekühlt wird. Abge­si­chert wird das Ganze durch einen Stromspeicher.

833 kWp und sich selbst reinigend: Die PV-Anlage der Green Factory Allgäu. Fotos: Urbansky

833 kWp und sich selbst reinigend: Die PV-​Anlage der Green Factory Allgäu. Fotos: Urbansky

Eine Beton­kern­ak­ti­vierung sowie die 1000 m² große und 0,6 m starke Beton­platte im Boden dienen ebenfalls als Wärme­speicher. Bisher haben die aber nach Aussagen von Firmenchef Andreas Müller zu hohe Verluste. Man sei aber auf der Suche, wie das zu opti­mieren sei. Zudem kann die Wärme nur bedingt auf Vorrat für 2 bis 3 Wochen produ­ziert werden.

Alle Strom­ver­braucher sind in dem Gebäude mit Zählern ausge­stattet und sind somit ständig über­wachbar. Die Wärme­pumpe folgt der PV-​Produktion. Zudem passt dass Unter­nehmen seine Produk­ti­ons­ab­läufe an die solaren Erträge an: Besteht an sonnen­reichen Tagen ein Ener­gie­über­schuss, werden besonders ener­gie­in­tensive Arbeiten durchgeführt.
Von wenigen Situa­tionen im Jahr abgesehen, läuft die Versorgung der Halle komplett autark.


Warum Ener­gie­speicher, die auch in dem hier vorge­stellten Objekt arbeiten, der Effi­zi­enz­schlüssel sind, beschreibt Energieblogger-​Kollege Olof E. Matthaei hier auf seinem Blog Energie effizient sparen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Der Smart Meter Rollout soll helfen Strom zu sparen und Lasten zu kappen. Das könnte Mietern und Verwaltern deutliche finanzielle Vorteile bringen. Doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Zudem wären bei einer Einbindung der Wärmeversorgung in den Rollout die...