Die Sektorkopplung, also die Kompatibilität aller drei großen Energiebereiche Mobilität, Wärme und Stromerzeugung auf Grundlage Erneuerbaren Stroms, geht nicht nur im volkswirtschaftlichen Maßstab, sondern auch im kleinen.
Fossile Wärmeträger wie Heizöl, aber auch die Ölheizung und der klassische Verbrennungsmotor können dabei eine Rolle spielen. Dennoch wird sie gerade von Vertretern dezentraler Energielösungen als schädlich für die Energiewende betrachtet.
Karl Gerhold ist die Sektorkopplung nicht geheuer. Bei den Offshore-Windparks in der Nordsee sieht der Gründer und Chef des Energiedienstleistungs-Konzerns Getec nur das Auswechseln einer Großtechnologie durch die andere. Für dezentrale Lösungen, mit denen sein Unternehmen von Magdeburg aus gutes Geld verdient, sei dann noch weniger Platz, weil der im hohen Norden überschüssige Strom auch zur Wärmeerzeugung verwendet werden wird. …
Denn mit Sektorkopplung meint die Politik vor allem die Verknüpfung des Stromnetzes mit dem Gasnetz. Die entsprechende Technologie heißt Power-to-Gas (P2G) und verwandelt Wasser mittels überflüssigem Öko-Strom in Wasserstoff, der zu Methan aufaddiert und ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Das hört sich nicht nur aufwändig und ineffizient an, es ist es auch …
Speicherproblem ungelöst
Zwar steht mit dem deutschen Gasnetz ein riesiger Speicher von rund 200 GWh zur Verfügung. Dennoch ist nicht vorstellbar, dass dieser ausschließlich mit Gas aus Windstrom zu befüllen ist, da dieser ja auch für andere Bereiche wie Mobilität und Industrie gebraucht wird. …
Doch die neue Marktanreizverordnung der Bundesregierung macht genau das Gegenteil und setzt nur bei einer Förderung von Netzinvestitionen an. Elektrische Speicher bleiben wieder einmal außen vor. …
Wärmemarkt soll eingekoppelt werden
Der Wärmemarkt bleibt auch im Focus der erneuerbaren Sektorkoppler. In Deutschland werden derzeit 75 Prozent des Endenergieverbrauchs bei Raumwärme und 66 Prozent des Warmwassers durch fossile Energieträger gedeckt. Der Anteil Erneuerbarer Energien fällt mit 14 Prozent beziehungsweise 9 Prozent hingegen bescheiden aus.
Die gängigste Kopplung zwischen Wärme- und Strommarkt ist die Wärmepumpe. Im Neubau ist sie nach dem Gaskessel die zweitbeliebteste Heiztechnologie. Power-to-Heat (P2H) ist ein weiterer Ansatz. Der Überschuss-Strom wird direkt via Tauchsiederprinzip in Wärme gewandelt. Sehr effizient ist das Verfahren zwar ebenfalls nicht, technisch aber auch nicht aufwändig. …
Sektorkopplung im Verkehr
Das größte Sorgenkind jedoch ist der Verkehr. Bislang werden nur 4,4 Prozent des Endenergiebedarfs im Verkehrssektor durch erneuerbare Energien gedeckt. Kein Wunder – die Energiedichte von Diesel und Co. ist nahezu unschlagbar – ein in der Mobilität nicht wegzuleugnender Fakt. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 01/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Hallo Herr Urbansky,
genauso wie man im Text die Rechtschreibung und die Grammatik richtig anzuwenden hat, so sollten auch die Ausdrücke in der Energietechnik korrekt verwendet werden:
1. „energieerzeugenden Großtechnologie”. Energie kann gem. dem 1. Hauptsatz (HS) der Thermodynamik nicht erzeugt werden. Nur Gott kann das. Wenn man die Stromproduktion mittels Windenergieanlagen (WEA) meint, so ist das so zu formulieren.
2. Stromerzeugung! Besser Stromproduktion. Kinder werden gezeugt! Man spricht ja auch nicht von Autoerzeugung!
3. Erneuerbarer Strom! Was ist das bitte? Wenn sie mir das erklären schlage ich Sie für den Nobelpreis vor.
4. Fossile Wärmeträger! Wärme ist der Energiestrom von einem Medium auf ein anderes. Besser: Fossile Energieträger.
5. Wärmeerzeugung!!! Sie meinen sicher die Speicherung von thermischer Energie!
6. Wärmemarkt!? Besser Energiemarkt!
7. Endenergieverbrauch! Siehe 1. HS. der TDyn.. Besser Energiebedarf.
8. Raumwärme, na ja, gemeint ist doch die Raumheizung.
9. Erneuerbare Energien! 1. HS.!!! Besser Quelle ist doch die Sonne, mit ihre Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung zur Erde.
Energie kann nicht erneuert werden.
Denke, wenn die Fachausdrücke (Sprachpräzision) korrekt angewendet werden, wird das etwas mit der „Energiewende”.
Hallo Herr Sowa, Sie haben natürlich aus phyikalischer Sicht recht. Der Beitrag richtet sich jedoch an jede Menge Nicht-Wissenschaftler, denen ich die Problematik mit den im Alltag geläufigen Begrffen näherbringen wollte, auch wenn diese nicht immer einer strengen Definition standhalten. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Der Wärmemarkt ist ein in der Branche sowie bei Politik und Wissenschaft gängiger Begriff, der nur ein Teil des Energiemarktes ist, eben jener, der sich mit Umwandlung, Transport und Verbrauch von Wärmeenergie befasst.
Nicht Luft (21%O2, 79% N2) wird in Wasserstoff verwandelt, sondern Wasser (H2O)!
Solche einfachen Fehler haben die Neigung den ganzen Artikel zu disqualifizieren.
Da haben Sie natürlich recht, danke für den Hinweis. Ist schon korrigiert.