Marktanreizprogramm (MAP), Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) – all das sollte milliardenschwer seit letztem Jahr die Wende im Heizungskeller befördern. Gebracht hat es nichts, folgt man dem aktuellen Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Nach deren Statistiken wuchsen zwar zwischen 2012 bis 2015 die Märkte für energieeffiziente Heizungen um etwa 10 % und für Fenster um rund 4 %, der Absatz von Dämmstoffen sank jedoch um 11 %. Die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der jährlichen Sanierungsrate von 1 auf 2 % zeichne sich so bislang nicht ab.
Ganz schwache Dynamik
Ein weiteres Indiz für die schwache Dynamik (wobei das Wort hier seltsam deplaziert klingt) im Sanierungsmarkt, so die dena, sei die Entwicklung des Wärmebedarfs. Das Zwischenziel, den Wärmebedarf der Gebäude bis 2020 um 20 % zu senken, würde um etwa zwei Jahre verfehlt. Klimabereinigt konnte der Wärmebedarf von 2008 bis 2015 um 9,7 % reduziert werden; auch der nicht-klimabereinigte Wert liegt nur bei 11,1 %.
Die dena fordert nun bessere Anreize für Hausbesitzer, damit sie in eine energetische Sanierung investierten. Fragt sichnur, was MAP und APEE bisher sind. Dennoch fordert die dena eine Ausweitung der Förderinstrumente und bessere Konditionen. Damit liegt sie auf einer Linie mit den Grünen, die schlicht eine Verdoppelung fordern.
Seit 2010 nichts Neues
Nichts Neues also, dieses Problem wird seit etwa 2010 schon diskutiert, ohne dass sich eine Verbesserung abzeichnet – trotz üppig gefüllter Fördertöpfe. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass der Heizungskeller wenig sexy ist und die Hausbesitzer sich schlichtweg nicht dafür interessieren.
Schwacher Trost: Im Teilbereich erneuerbare Energien sei Deutschland weitgehend auf Kurs: Die gesteckten Ziele für den Anteil der Erneuerbaren im Strom- und Wärmemarkt würden bei jetzigem Fortschritt in Kürze erreicht. Beim Wärmemarkt ist dies allerdings nur auf den allseits beliebten Brennstoff Holz zurückzuführen. Nur der Verkehrsbereich sei noch weit vom Ziel entfernt. Bis 2020 sollte der Anteil der erneuerbaren Energien hier auf 10 % steigen. Ende 2015 lag der Wert bei gut 5 %.
0 Kommentare