Das Handwerk installiert mehr klassische Heizungen, weniger Erneuerbare. Foto: ZVSHK

Hand­werker instal­lieren weniger Erneuerbare

von | 17. Februar 2017

Eine aktuelle Unter­su­chung der Quer­schiesser Unter­neh­mens­be­ratung zeigt, wie viel % der Hand­werker 2010 und 2016 in einzelnen Waren­gruppen aktiv waren. Dabei ist ein Rückgang bei fast allen Erneu­er­baren Ener­gie­trägern zu beobachten.

Das muss aber nicht heißen, dass deren Einbau tatsächlich zurück­ge­gangen ist, da in der Umfrage nur SHK-​Handwerker zu Wort kamen. PV-​Anlagen etwa können aber auch von Elek­trikern instal­liert werden. Inter­essant sind die Zahlen dennoch.

Heizwert stirbt aus

Dass die Heiz­wert­tech­no­logie von 51 % auf 16 % zurück­ge­gangen ist, liegt an der Geset­zeslage. Alte Nieder­tem­pe­ra­tur­kessel sind seit 2016 in Deutschland faktisch unverkäuflich.

Hand­werker, die Solar­thermie anbieten, gingen von über 71 % auf 64, % zurück. „Die Tech­no­logie hat unserer Einschätzung nicht nur damit zu kämpfen, dass der Ölpreis niedrig ist, das Produkt­port­folio scheint für das Handwerk wirt­schaftlich auch nicht so attraktiv zu sein“, so eine Einschätzung der Berater. Auch bei der Wärme­pumpe gab es einen Rückgang von 41 auf 38 %. Dies kann damit zusam­men­hängen, dass hier immer mehr Spezia­listen auftreten.

Pellet­kes­sel­bauer stagnieren

Die Anzahl der Hand­werker, die Pellet­kessel einbauen, stagnieren. Ein Drittel gab an, dass sie dies tun, mit einer minimalen Stei­gerung in den 6 Jahre umfas­senden Zeitraum. Photo­voltaik findet nur noch bei jedem 13. Betrieb statt – auch ein Hinweis, dass hier Spezia­listen am Werk sind.

Die kontrol­lierte Wohn­raum­lüftung erfreut sich hingegen wach­sender Beleibtheit. Jeder dritte Hand­werker hat sie jetzt im Angebot. Vor 6 Jahren war es nur jeder fünfte. BHKWs und Klima­ti­sierung sind der Unter­su­chung nach auf dem Weg ein Spezi­al­an­gebot im SHK-​Handwerk zu werden. Aktuell bietet das jeder zehnte Betrieb an.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Abwär­me­nutzung ermög­licht stabile Preise

Abwär­me­nutzung ermög­licht stabile Preise

Die Nutzung von Industrieabwärme zur Wärmeversorgung von Wohnquartieren ist eine nachhaltige Lösung – mit meist stabilen (und attraktiven) Preisen für Mieter und Verwalter. Besonders die Abwärme von Rechenzentren wird bisher kaum genutzt, obwohl die häufig nahe Lage...

Solider Gewinn und viel zu investieren

Solider Gewinn und viel zu investieren

VNG hat im vergangenen Geschäftsjahr 232 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Künftig stehen grüne Gase im Mittelpunkt der Transformation. Der Leipziger Energiedienstleister und Erdgasgroßhändler VNG AG hat im Geschäftsjahr 2024 ein bereinigtes operatives Ergebnis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...