Hausbesitzer kombinieren schon seit Jahren ihre Heizungen mit erneuerbarer Wärme, meist Solarthermie oder Biomasse wie Kaminholz oder Pellets. Doch auch Strom aus Wind und Photovoltaik lässt sich in eine Heizung einkoppeln.
Das technische Prinzip ist denkbar einfach. Der Warmwasserspeicher, über den alle fossilen Heizungstypen mit Ausnahme der Durchlauferhitzer verfügen, nimmt Ökostrom auf, der sonst abgeregelt werden müsste. Zwei Feldtests sollen klären, wie das in der Masse funktionieren kann.
Das Prinzip ist vom Tauchsieder bekannt. Angewendet auf eine Heizung nennt sich das Prinzip Power to Heat (P2H). …
Schwierige Regelenergie
Tatsächlich sind Einsparungen im Heizölverbrauch möglich, aber auch Erlöse aus dem Regelenergiemarkt, der zur Netzstabilisierung gedacht ist. Doch bei letzterem gibt es eine große Hürde. Und die liegt bei 5 MW. So groß ist im aktuellen Regelmarkt die Minimum-Leistung, die ein Teilnehmer erbringen muss. Für Heizungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern ist dies illusorisch. …
Die Marktspezialisten von ARGE Netz koppeln schon heute mehrere Verbraucher oder Erzeuger in einem Erneuerbaren Kraftwerk zusammen und schaffen so die 5‑MW-Hürde.
Derzeit bündelt das in Berlin und im nordfriesischen Breklum ansässige Unternehmen bereits 3.500 MW aus dezentralen, kleinen Erzeugern in einem Erneuerbaren Kraftwerk. Allerdings ist man in Bezug auf den Regelenergiemarkt noch zurückhaltend „Alle wollen da rein, deswegen sinkt dort der Preis massiv“, so Björn Spiegel, Leiter Strategie und Politik bei der ARGE Netz. Das wiederum wäre für eine Rückvergütung schlecht.
Hoffnung auf EEG und zuschaltbare Lasten
Ein weiterer Ansatz liegt im EEG 2017. Dort wird erstmals Erzeugern die Möglichkeit zur Vermarktung von regionalem Grünstrom im Umkreis von 50 Kilometern eingeräumt. Für den geplanten Feldtest ist dies wichtig, da die Haushalte den Ökostrom rechnerisch aus zwei jeweils 2,5 MW starken Onshore-Windkrafträdern beziehen sollen. …
Erzeuger sowie Verbraucher können an den Ausschreibungen für zuschaltbare Lasten teilnehmen. Die sind zwar bisher für große KWK-Anlagen reserviert. Doch ob die Grenze von 2.000 MW ausgeschöpft wird, ist fraglich. In der Vergangenheit war bei den bisherigen Modellen die Nachfrage eher gering. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 04/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Was beim Zapfen aus einem Warmwasserkombi-Speicher passiert, beschreiben die Energieblogger-Kollegen von Ecoquent Positions hier.
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