In Deutschland sollen bis 2019 Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) mit einer Gesamtleistung in Höhe von 1,9 GW stillgelegt werden. Darunter sind auch eine Reihe von KWK-Anlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Das berichtet die Bundesregierung.
Seit 2015 seien demnach acht KWK-Kraftwerksblöcke mit einer Leistung von 0,8 GW stillgelegt worden. Daneben sei die Stilllegung von sieben weiteren Blöcken mit einer Leistung von 1,2 GW aus Gründen der Versorgungssicherheit abgelehnt worden.
Hälfte der Ölkraftwerke bleibt als Reserve
Auffällig dabei war die Anmeldung zur Stilllegung von zwei Uniper-Kraftwerken am Standort Ingolstadt, die mit Schweröl betrieben wurden. Sie machen mit über 41 % fast die Hälfte dieser Art von KWK-Lösungen in Deutschland aus. Deren Stilllegung wurde, ebenso wie die von einigen mit Steinkohle befeuerten KWK-Kraftwerken, aus Kapazitätsgründen untersagt.
Die elektrische Leistung der KWK-Anlagen, die seit 2015 stillgelegt wurden oder in die Netzreserve aufgenommen wurden, machen rund 4 Prozent der elektrischen Leistung aller am Markt befindlichen KWK-Anlagen aus. Insgesamt gibt es 484 KWK-Großanlagen in Deutschland. Der Gesamtbestand hat eine Leistung von gut 50,5 Gigawatt. Dies sind knapp 50 % der gesamten in Deutschland installierten konventionellen Kraftwerkskapazität.
Bis 2019 weitere Schließungen
Über die bisher erfolgten Stilllegungen von KWK-Anlagen hinaus werden nach Angaben der Bundesnetzagentur bis 2019 voraussichtlich weitere 19 KWK-Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung in Höhe von 1,7 Gigawatt vorläufig oder endgültig stillgelegt. Insgesamt werden davon 0,9 Gigawatt aus Gründen der Wirtschaftlichkeit stillgelegt.
Die sozialen Folgen des Kohleausstiegs, in dessen Zuge auch etliche KWK-Kraftwerke stillgelegt werden, beschäftigt Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
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