Die Fernwärme spielt im Wärmemix der Zukunft eine wichtige Rolle. Dafür braucht sie regenerative Energiequellen, etwa Abwärme, große Solarthermie oder Biomasse. Doch diese Energiequellen stehen nicht ausreichend und überall zur Verfügung. Zudem wird ihr Nutzen bezweifelt, da die Baustandards im Minimum dem Effizienzhaus 40 entsprechen sollen. Hochtemperaturige Wärmequellen – auch regenerative – passen nicht dazu.
Für die Fernwärme gibt es einige Alternativen zu Gas und Kohle, aus der sie bisher erzeugt wird. Im hochtemperaturigen Bereich ist das vor allem Biomasse, aber auch Industrieabwärme, im niedertemperaturigen Bereich kommen großflächige Solarthermie und andere, schwächere Abwärmequellen zum Einsatz, etwa aus Kanalisationen.
Doch die hochtemperaturigen Wärmequellen werden kaum eine Zukunft haben. Der Förderstopp des Bundeswirtschaftsministeriums für den KfW-55-Standard, so umstritten er auch war, zeigt, wohin die Reise geht. Zwar wird damit zunächst auch der KfW-40-Standard nicht gefördert, dieser wird aber in vier Jahren in Form des neuen Effizienzhaus-40-Standards Pflicht für den Neubau werden. Dafür werden etwa 50 bis 60 kWh je Jahr und Quadratmeter an Wärmeenergie verbraucht. Fernwärme mit hohen Temperaturen kann in solchen Häusern nicht effizient arbeiten. Die abgenommenen Wärmengen wären zu gering, die Rücklauftemperaturen und damit weitere Netzverluste zu hoch. Hier reichen Wärmequellen mit Vorläufen von 35 oder 50 °C aus, wie sie Niedertemperatur-Wärmenetze, etwa für Quartierslösungen, bieten.
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