Die Potenziale von abgeregelter Windkraft reichen nicht aus für nennenswerte Mengen von PtX-Brennstoffen. Foto: Frank Urbansky

1. Halbjahr: Erneu­erbare großer Gewinner beim Energieverbrauch

von | 7. August 2017

Der Ener­gie­ver­brauch in Deutschland erreichte nach Berech­nungen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lanzen (geb9 in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Höhe von 6.882 Petajoule (PJ) bezie­hungs­weise 234,8 Millionen Tonnen Stein­koh­len­ein­heiten (Mio. t SKE) und lag damit um 0,8 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die positive Konjunk­tur­ent­wicklung sowie die etwas kühlere Witterung zu Beginn des Jahres begüns­tigten den Absatz von Mine­ral­öl­pro­dukten und Erdgas.

Quelle: AGEB

Quelle: AGEB

Bei den Erneu­er­baren Energien führten gute Wind­ver­hält­nisse und eine hohe Zahl von Sonnen­stunden zu einer deut­lichen Zunahme der Strom­ein­spei­sungen. Sie stei­gerten ihren Beitrag zum gesamten Ener­gie­ver­brauch im ersten Halbjahr 2017 um mehr als 6 Prozent. Trotz Dunkel­flaute im Januar stieg die Strom­ein­speisung aus Wind- und PV-​Anlagen um 19 bezie­hungs­weise 14 Prozent. Auch die Biomasse konnte ihren Beitrag um 5 Prozent erhöhen. Dagegen war die Strom­erzeugung aus Wasser­kraft um 18 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 2,6 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem die Kraft­stoffe bei. Der Absatz von Diesel­kraft­stoff lag mit 6,5 Prozent im Plus, bei den Otto­kraft­stoffen gab es ein Plus von 2,5 Prozent und der Absatz von Flug­kraft­stoff erhöhte sich um fast 8 Prozent. Auch die Liefe­rungen von Rohbenzin an die chemische Industrie lagen deutlich im Plus. Zu Absatz­rück­gängen kam es dagegen beim leichten Heizöl.

Der Erdgas­ver­brauch lag gut 3 Prozent höher als im Vorjah­res­zeitraum. Im ersten Halbjahr stiegen sowohl der Erdgas­einsatz für die Wärme­ver­sorgung wie auch die Nachfrage aus der Industrie. Die anhaltend gute Wett­be­werbs­si­tuation und die Förderung der Strom­erzeugung aus hoch­ef­fi­zi­enten KWK-​Anlagen sorgten für einen weiteren Anstieg des Erdgas­ein­satzes in Kraftwerken.

Der Verbrauch an Stein­kohle sank im ersten Halbjahr 2017 um 6,7 Prozent. Beim Einsatz von Stein­kohle in Kraft­werken kam es, vorrangig infolge einer stärkeren Einspeisung von Strom aus erneu­er­baren Energien, zu einem Minus von 9 Prozent. Der Verbrauch von Braun­kohle erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um knapp 3 Prozent. Die Zunahme ist auf eine verbes­serte Kraft­werks­ver­füg­barkeit gegenüber dem Vorjah­res­zeitraum zurück­zu­führen. Die Strom­erzeugung der Braun­koh­len­kraft­werke bewegt sich damit wieder auf einem mehr­jäh­rigen Durch­schnitts­niveau. Bei der Kern­energie kam es wegen verän­derter Revi­si­ons­pla­nungen zu einem Minus von 17,5 Prozent.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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