Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (geb9 in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Höhe von 6.882 Petajoule (PJ) beziehungsweise 234,8 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) und lag damit um 0,8 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die positive Konjunkturentwicklung sowie die etwas kühlere Witterung zu Beginn des Jahres begünstigten den Absatz von Mineralölprodukten und Erdgas.
Bei den Erneuerbaren Energien führten gute Windverhältnisse und eine hohe Zahl von Sonnenstunden zu einer deutlichen Zunahme der Stromeinspeisungen. Sie steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2017 um mehr als 6 Prozent. Trotz Dunkelflaute im Januar stieg die Stromeinspeisung aus Wind- und PV-Anlagen um 19 beziehungsweise 14 Prozent. Auch die Biomasse konnte ihren Beitrag um 5 Prozent erhöhen. Dagegen war die Stromerzeugung aus Wasserkraft um 18 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 2,6 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem die Kraftstoffe bei. Der Absatz von Dieselkraftstoff lag mit 6,5 Prozent im Plus, bei den Ottokraftstoffen gab es ein Plus von 2,5 Prozent und der Absatz von Flugkraftstoff erhöhte sich um fast 8 Prozent. Auch die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie lagen deutlich im Plus. Zu Absatzrückgängen kam es dagegen beim leichten Heizöl.
Der Erdgasverbrauch lag gut 3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr stiegen sowohl der Erdgaseinsatz für die Wärmeversorgung wie auch die Nachfrage aus der Industrie. Die anhaltend gute Wettbewerbssituation und die Förderung der Stromerzeugung aus hocheffizienten KWK-Anlagen sorgten für einen weiteren Anstieg des Erdgaseinsatzes in Kraftwerken.
Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Halbjahr 2017 um 6,7 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken kam es, vorrangig infolge einer stärkeren Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien, zu einem Minus von 9 Prozent. Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um knapp 3 Prozent. Die Zunahme ist auf eine verbesserte Kraftwerksverfügbarkeit gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Die Stromerzeugung der Braunkohlenkraftwerke bewegt sich damit wieder auf einem mehrjährigen Durchschnittsniveau. Bei der Kernenergie kam es wegen veränderter Revisionsplanungen zu einem Minus von 17,5 Prozent.
0 Kommentare