Der Energieverbrauch in Deutschland wird nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) 2016 auf dem Niveau des Vorjahres liegen und eine Höhe von rund 13.350 Petajoule (PJ) oder 455 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen.
Der Energieverbrauch von Januar bis September 2016 lag mit 9.815 PJ oder 334,8 Mio. t SKE um 0,3 % höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der geringfügige Zuwachs geht im Wesentlichen auf den diesjährigen Schalttag, das Wirtschaftswachstum sowie den Bevölkerungszuwachs zurück. Verbrauchsdämpfend wirkten die insgesamt milde Witterung sowie Verbesserungen bei der Energieeffizienz, erklärte die AG Energiebilanzen in einer ersten Einschätzung.
Der Energiemix wird weiterhin vom Mineralöl (34 %) geprägt. Erdgas deckt mit 22 % mehr als ein Fünftel des Verbrauchs. Die Steinkohle kommt auf einen Anteil von gut 12 % und auf die Braunkohle entfallen rund 11 %. Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Anteil leicht auf mehr als 12 %.
Damit stagniert die Energiewende. Das beweist sich auch an den Zahlen der Erneuerbaren Energien. Sie erhöhten ihren Beitrag zur Energiebilanz der ersten neun Monate lediglich um 1,4 % auf 1.211 PJ oder 41,3 Mio. t SKE. Während die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) um 10 % zunahm, kam es bei der Windkraft an Land und auf See nur zu einem leichten Anstieg um 2 %. Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) sank dagegen um 2 %. Die Biomasse und die Geothermie steigerten ihren Beitrag um knapp 1 %.
Diesel treibt Ölverbrauch
Dominiert wird der Energieverbrauch nach wie von den den fossilen Energieträgern Mineralöl und Erdgas. Der Mineralölverbrauch lag mit 3.403 PJ oder 116,1 Mio. t SKE etwa 1,6 % höher als im Vorjahreszeitraum. Getrieben wurde dies Entwicklung von der um 6 % gestiegenen Nachfrage nach Diesel. Der Absatz von Ottokraftstoff hingegen sank wie schon in den Vorjahren, in dieser Periode um 0,3 %. Auch bei Heizöl ging der Absatz um 4 % zurück.
Der Erdgasverbrauch erhöhte sich ebenfalls, und zwar um 6,5 % auf 2.155 PJ beziehungsweise 73,5 Mio. t SKE. Hauptursache des Verbrauchsanstiegs war der Mehreinsatz von Erdgas zur Stromerzeugung sowohl in den Kraftwerken der Stromversorger wie auch in Kraftwerken der Industrie.
Kohle sinkt weiter
Der Verbrauch an Steinkohle sank um 4,4 % auf 1.208 PJ oder 41,2 Mio. t SKE. Dabei verringerte sich der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung um 5,9 %. Der Steinkohleneinsatz zur Stromerzeugung wurde durch die gestiegene Einspeisung von Strom aus Offshore-Windenergieanlagen sowie durch die erhöhte Stromerzeugung aus Erdgas beeinflusst.
Der Verbrauch an Braunkohle sank gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres um 3,9 % und erreichte eine Höhe von 1.116 PJ beziehungsweise 38,1 Mio. t SKE. Rund 90 % der Förderung werden in Kraftwerken zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt.
Bei der Kernenergie gab es ein Minus von knapp 10 %, was auf mehrere planmäßige Kraftwerksrevisionen und die Außerbetriebnahme des Kraftwerks Grafenrheinfeld Ende Juni 2015 zurückzuführen ist.
Energieblogger-Kollege Kilian Rüfer geht hier auf seinem Blog der Frage nach, bis wann wir 100 % Erneuerbare Energien erreichen wollen.
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