Nicht nur bei der Elektromobilität läuft China der westlichen Welt längst den Rang ab. Auch bei den Verbrennungsmotoren holt das Reich der Mitte auf – und verkauft sie inzwischen weltweit. Was machen die Asiaten besser, was anders? Ein Erfolgsrezept liegt in der sehr pragmatischen Technologieoffenheit – und in scheinbar unendlichen Ressourcen bei Rohstoffen, Arbeitskräften und Technik.
Chinas Mobilitätsstrategien unterscheiden deutlich danach, ob sie für das Ausland oder das eigene Reich gelten. Im Inland wird mit Nachdruck die Elektrifizierung vorangetrieben, während im Ausland zunehmend auch Pkw mit Verbrennungsmotoren abgesetzt werden.
So hat der chinesische Ölkonzern Sinopec im September 2023 prognostiziert, dass der „Peak Gasoline“, der Höhepunkt des Verbrauchs von fossilen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel für Straßenfahrzeuge, bereits in diesem Jahr erreicht wird. Dieser Zeitpunkt tritt somit zwei Jahre früher ein als bisher erwartet.
In den letzten zwei Jahrzehnten war China das Land mit dem stärksten Wachstum im Bedarf an Rohölprodukten. Besonders die Nachfrage nach Kraftstoffen, bedingt durch das rapide Wachstum der Motorisierung, stieg stark an. Der Grund für den nunmehrigen Rückgang liegt auf der Hand: Der Durchbruch der Elektromobilität, bei der China eine führende Rolle einnimmt und die im Land selbst stark gefördert wird.
Gleichzeitig häufen sich hierzulande die Hiobsbotschaften in Sachen Elektromobilität. VW stellt die Produktion von Elektroautos in der Gläsernen Fabrik in Dresden ein. Dort wurden vor allem Luxusfahrzeuge montiert. Im VW-Werk Zwickau, das komplett auf Elektromobilität umgestellt wurde, sollen bis zu 400 Leiharbeiter entlassen werden. Grund ist der mangelnde Absatz, der auch auf die hohen Preise zurückzuführen ist. Die Chinesen dagegen bringen hierzulande schon Modelle ab 6.000 Euro auf den Markt – und das bei guter Qualität. …
Gekürzt. Geschrieben für die ATZ- Automobiltechnische Zeitschrift.
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