Der Energieverbrauch in Deutschland lag 2017 nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) bei 13.525 Petajoule (PJ) oder 461,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) und damit um 0,8 % höher als im Vorjahr. Der Verbrauch von Mineralöl und Erdgas stieg, der von Kohle und Kernenergie war rückläufig.
Die erneuerbaren Energien konnten ihren Beitrag kräftig steigern. Für den Verbrauchsanstieg ist vor allem die positive Konjunkturentwicklung verantwortlich. Bei den erneuerbaren Energien sorgten im Wesentlichen gute Windverhältnisse an Land und auf See sowie eine etwas höhere Zahl von Sonnenstunden und der Anlagenzubau für höhere Stromeinspeisungen.
Dadurch haben sich die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen Energiemix 2017 gegenüber dem Vorjahr weiter verschoben: Mineralöl und Erdgas sowie die erneuerbaren Energien konnten ihre Anteile am Energieverbrauch steigern. Bei der Kernenergie und bei der Steinkohle kam es zu deutlichen, bei der Braunkohle zu leichten Rückgängen. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem breiten Energieträgerangebot. Fast 60 % des inländischen Energieverbrauchs entfallen auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle deckten zusammen etwas mehr als ein Fünftel des Verbrauchs. Die Erneuerbaren steigern ihren Beitrag kontinuierlich.
Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich 2017 in Deutschland insgesamt um 3 % auf 4.675 PJ (159,5 Mio. t SKE). Zu dieser Entwicklung trug vor allem der gestiegene Verbrauch an Kraftstoffen bei. Bei Otto- und Dieselkraftstoff kam es zu einem Plus von jeweils rund 2 %. Der Verbrauch von Flugkraftstoff nahm mit 0,7 % nur leicht zu. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen Zuwachs von rund 2 %.
Der Verbrauch von Erdgas erreichte eine Höhe von 3.200 PJ (109,2 Mio. t SKE) und lag damit um 5,2 % über dem Vorjahr. Erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte der gestiegene Einsatz von Erdgas in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeversorgung. Infolge der vergleichsweise kühlen Witterung in einzelnen Monaten des abgelaufenen Jahres verzeichnete der Erdgaseinsatz für Heizzwecke ebenfalls Zuwächse.
Der Verbrauch an Steinkohle war um 10,4 % rückläufig und erreichte eine Gesamthöhe von 1.489 PJ (50,8 Mio. t SKE). In der Stromerzeugung kam es zu Verdrängungseffekten infolge höherer Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energien sowie einer gestiegenen Stromerzeugung der Erdgas-KWK-Anlagen. Außerdem gingen mehrere Steinkohlenkraftwerke vom Netz. Die Eisen- und Stahlindustrie erhöhte den Einsatz von Kohle und Koks leicht um etwa 0,6 %.
Der Verbrauch von Braunkohle blieb um 0,6 % unter dem Ergebnis des Vorjahres und erreichte eine Höhe von 1.510 PJ (51,5 Mio. t SKE). Ein geringerer Einsatz in den bestehenden Kraftwerken, an die rund 90 % der deutschen Braunkohlenförderung geliefert werden, sowie die Überführung der ersten Kraftwerksblöcke in die vierjährige Sicherheitsbereitschaft sorgten 2017 für einen Rückgang der Stromerzeugung aus Braunkohle um 1 % auf 148 Terawattstunden.
Bei der Kernenergie kam es wegen Kraftwerksrevisionen zu einem Minus von 10,3 %. Insgesamt leistete die Kernenergie 2017 noch einen Beitrag von 828 PJ (28,3 Mio. t. SKE) zur Energiebilanz.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch 2017 um gut 6 %, wobei es bei den einzelnen Energieformen zu unterschiedlichen Entwicklungen kam: Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank gegenüber dem Vorjahr infolge der Witterungsbedingungen um rund 4 %. Die Stromeinspeisung aus Windanlagen nahm dagegen kräftig um 34 % zu. Bei der Solarenergie (Solarwärme und PV-Strom) kam es zu einem Zuwachs von 5 %. Die Geothermie verbuchte insgesamt ein Plus von 7 %. Biomasse und Abfälle verharrten auf dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch in Deutschland stieg 2017 auf 13,1 %.
Das ist wohl ein Problem, ich befürchte nur, dafür gibt es keine zufriedenstellende Lösung. Letztlich wird verglichen, was einerseits produziert, andererseits genutzt wird. Das kommt unserer doch sehr einfachen Aufnahmefähigkeit sehr entgegen. Präzise ist es nicht.
Die Verbrauchswerte lese ich eigentlich gerne; muss aber sagen, dass ich sie sehr irreführend finde, denn mit zunehmender Elektrifizierung des Energiebegriffs nehmen auch die angenommenen Umrechnungen zu. Anders ausgedrückt, wir beginnen Infrastruktur (Wind, Sonne) mit Brennstoffen (Kohle, Uran) zu vergleichen und führen künstlich eine „Bewertung” ein mit dem Begriff „Verbrauch”. Verbrauchen wir in Deutschland nicht die gesamte Stahlungsenergie der Sonne?
Als bekennender Fan von Kennzahlen und Statistiken, hoffe ich persönlich, dass es irgendwann ein Messwert gibt, welcher greifbar „Nachhaltigkeit” beschreibt.